Titel | ||||
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94 | Die Unscheinbare | |||
Vorschautext: Tagtäglich könnt ihr mich betrachten. Bin anders, als die schöne Rose. Nur wenige, die mich beachten; nichtmal bei Harndrang in der Hose ... ...da spür ich nur das Nass von Oben, doch ihr seht mich nicht einmal an; stattdessen fällt der Blick nach droben und ihr bestaunt den Himmel dann. Mein Blau ist mindestens so schön; doch kann man hier am Wegesrand ... |
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93 | Ein Glücksmoment | |||
Vorschautext: Seit einer Stunde sitzt sie hier auf der knarrenden Holzbank und genießt den kühlenden Schatten unter der alten Buche. Auf der Wiese biegen sich die Halme im Wind, als wollten sie den Sommer zum Tanz auffordern. Übermütig schwirren Schmetterlinge im Kreise und Vögel fliegen trällernd durch die Lüfte. Nur der Eichelhäher, der auf dem schweren Ast sitzt und trotzig rätschend mit seinem Schnabel auf ihn einhackt, fühlt sich in seinem Revier gestört: "Verschwinde!" scheint er zu kreischen. Oder vielleicht ?: "Steh auf! Freu dich des Lebens!" Dabei will sie nur Eines: Ruhe. Auch vor diesem Schreihals. Sie lehnt sich zurück; sieht zu ihm hoch und - als wäre es ein stummes Zwiegespräch - es kehrt Stille ein. Mit geschlossenen Augen genießt sie das Rauschen der Blätter und ihre Gedanken tragen IHN zu ihr auf die Bank. Ganz nah. So, dass sein Atem sie zart an den Wangen streift. Schweigen. Nur Schweigen... ...den Augenblick großen Glückes festhalten. (C) Ingrid Bezold |
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92 | Ich mag.... | |||
Vorschautext: Ich bin nicht dick und auch nicht dünn hab ein Geschick mich anzuziehn Ich bin nicht dumm bin kein Genie nichts haut mich um trotz weicher Knie Ich mag die Sonne und auch den Regen ... |
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91 | Hunde - Ego | |||
Vorschautext: Von edler Herkunft und sehr schön - charmant und stets auf Freiersfüßen... so sieht man mich beim Gassi gehen. Die Weiberwelt will mich genießen das finde ich – ganz ehrlich – toll. Mein Leben ist ein Abenteuer. Das Umfeld ist auch wundervoll. Mein Frauchen ist mir lieb und teuer; nur manchmal ist sie furchtbar streng, das geht mir ganz schön auf den Keks. ... |
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90 | Sternenkind | |||
Vorschautext: Eine von sieben Sternschnuppen flitzte glitzerte ganz besonders letzte Nacht über den Himmel das konntest du gewesen sein mein Sternenkind ... |
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89 | Die Kaffeemühle | |||
Vorschautext: Erik´s Zeit ist knapp bemessen zwischen wichtigen Terminen. Keine Muse, ruhig zu essen oder Hobbys zu bedienen. Er genießt die raren Stunden; zieht sich Jeans und Sneakers an, dreht gemütlich seine Runden; landet stets beim Trödelkram Dort sucht er nach Taschenuhren, die von alter Zeit erzählen; ... |
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88 | Fragezeichen | |||
Vorschautext: Siehst du immer nur Schwarz - Weiß? Drehst dich ständig um den Kreis? Isst du das nur, was du kennst? Gibt es nichts, wofür du brennst? Lachst du andre Menschen an? BIST DU GLÜCKLICH - IRGENDWANN? |
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87 | Abschied am See | |||
Vorschautext: Trösterin war sie und Schlichterin dreiviertel Zeit ihres Lebens. Freundschaften waren stets ein Gewinn - Hilfseinsatz niemals vergebens. Zwischen Freuden- und Trauertränen gab es für alle ein Geben und Nehmen. Für Fehler musste sich niemand schämen und Achtung war immer gegeben. Der Freundeskreis wurde dann in den Jahren viel kleiner durch Krankheit und Tod. ... |
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86 | Raumluftspray | |||
Vorschautext: Gestern hielt ich es nicht aus - eilte in die Drogerie. Dicke Luft bei mir und Klaus; denn er liebt Dramaturgie. Hastig lief ich durch die Reihen - suchte Raumluftspray, das wirkt, mich von Dickluft zu befreien, die das Denken mir verwirrt. * ... |
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85 | Einmal im Jahr... | |||
Vorschautext: Lara und Falk sind ein eingespieltes Team. Sie lachen viel, manchmal weinen sie und ab und zu zanken sie sich. Heftig sogar, aber nie lange. Eigentlich das, was man ein Dreamteam nennt. Nur nicht erotisch. Leidenschaft ist nicht sein Ding; denn er ist Workaholic. Lara ist nun mal keine Zielvorgabe und deshalb in erster Linie Teampartnerin für´s Administrative. Nicht für irgendwelche Lustgewinne. Das weiß auch Lara´s Doc, der gleichzeitig ihr Vertrauter in Frauenfragen ist. Er bedauert sie; denn in seinen Augen hätte sie Erfüllung verdient. Er lädt sie an einem sonnigen Septembertag zum selbstgebackenen Zwetschenkuchen ein und außer Schlagsahne und Earl Grey mit braunem Kandis gibt es noch im Hintergrund Begleitmusik. Rubinstein spielt Chopin... Erfüllt und glücklich tritt sie den Heimweg an. Er streicht ihr noch zärtlich über´s Haar und bittet sie, zukünftig in jedem Jahr diesen Tag mit ihm zu verbringen. ...es ist der Neunte Neunte 1999... ... |
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84 | Trüber Tag | |||
Vorschautext: Trüb schleicht der Tag sich mühsam an, als wollte er ins Dunkel wieder; sieht für sich jede Chance vertan, lässt lustlos sich im Flussgrund nieder. Sie sieht hinaus ins Morgengrauen - fühlt sich so fremd in ihrem Raum; entschwunden ist ihr Selbstvertrauen und ihre Aura spürt man kaum. Gewöhnlich stimmt sie Zuversicht und helle Lebensfreude heiter, ... |
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83 | Manchmal.. | |||
Vorschautext: Manchmal, in irre langen Nächten höre ich, wie du dein Denken zuklappst und dich ins Dunkel fallen lässt. Ich schleiche mich in deine Gedanken, schmücke sie mit leuchtenden Sternen, halte sie über deine Stirn bis zur Helle des Tages. (C) Ingrid Bezold |
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82 | Mein Mädchen.... | |||
Vorschautext: Mein Mädchen, ich sehe dein strahlendes Lachen; die Leichtigkeit, die dir Flügel verleiht. Du blickst hell entzückt zu dem fliegenden Drachen und den Mann neben dir, der als Jekyll sich freut. Mein Mädchen, oh Mädchen, sei flink auf der Hut, lass dich nicht ein auf sein schmeichelnd´ umgarnen. Irgendwann spürst du – er tut dir nicht gut; versteht es brillant, sich bestens zu tarnen. ... |
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81 | Ein Versuch... | |||
Vorschautext: Man schrieb unter dem Pseudonym, geheime Botschaften zu senden … teils zart – jedoch auch ungestüm den Vorsatz geschickt einzublenden. Doch letzten Endes gab man auf: Fehlerdetails im Spielverlauf. (C) Ingrid Bezold |
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80 | Mein erster Vers | |||
Vorschautext: *Onkel Gerhard in Memoriam -er hat mich zum Schreiben animiert.* Die Zeit, wo ist sie nur geblieben? Meist roch´s nach Gänsebraten, wenn Du kamst. Die Klöße wurden eigenhändig noch gerieben und lustig war´s, wie Du das Essen zu Dir nahmst. Ich glaube, damals hast Du noch studiert. Die Trenchcoard -Taschen waren immer leer. Die ersten Malversuche hab´ich mit Dir ausprobiert - vom ersten Augenblick an mochte ich Dich sehr. ... |
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79 | Ein Mittagsgast in Nöten... | |||
Vorschautext: Nun sitze ich als Gast verlegen am Mittagstisch vor Rotweinzunge. Ich möchte mich gleich raus bewegen - bin in Gedanken schon am Sprunge..... ...denn dies besondere Gericht - extra geschmort für mich allein, stellt mich vor meine Anstandspflicht; doch Kopfgeburten stell´n sich ein: Die Zunge neckisch – spielend – streckend. Gespalten, wenn sie zürnt vor Frust ... |
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78 | Einfach so.... | |||
Vorschautext: * für einen besonderen Menschen * Wenn ich könnte, wie ich wollte, wüsste ich genau, ich sollte über meinen Schatten springen - alle Hemmschwellen bezwingen; gut durchdachte Worte wählen. Dir von meinem Traum erzählen ... der mich einholt, auch an Tagen; reich bestückt mit vielen Fragen: wie du die Geschicke lenkst ... |
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77 | Erinnerungen eines Pantoffelhelden | |||
Vorschautext: Seit Stunden kramt er in der Kiste. Schulhefte, Stifte und ein Lesebuch. Die Strafarbeit in Englisch und die Stundenliste. Sein erster, scheuer Liebesbrief – Versuch. Die Gerdi! Ach, wie war die Kleine schön; besonders in der Schulsportstunde. Man konnte unterm Hemd die Brüste seh´n - wohlproportioniert war´n ihre Pfunde. Der doofe Peter war in sie verknallt und seine Eltern waren super reich. ... |
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76 | Stiller Besuch | |||
Vorschautext: Novembermäusegrau am Morgen und Blätterrascheln unter jedem Tritt. Gekrümmt vor ungelösten Sorgen - schleppend sein schwerer, müder Schritt. Er kennt sie alle, die hier ruh´n vom Namen, eingraviert im Stein. Die Menschen, einst erstrahlt im Ruhm und andere, mehr Schein, als Sein. Frau Geheimrat – schwarz lackiert oder Herr Baron von Münden ... |
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75 | Verblendung | |||
Vorschautext: Er schrieb ihr sanfte Zauberworte mitten in ihr Herz hinein... träumte sich verwunsch´ne Orte, um mit ihr im Eins zu sein. Heißes Sehnen und zugleich Zweifel an dem Ungewissen. Seine Worte flossen weich; formten zärtlich ein Vermissen. Was sie einst für Liebe hielt, ließ das Leben hell erscheinen. ... |
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