Titel | ||||
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134 | Novecento | |||
Vorschautext: * Neunzehnhundert * Er wurde gefunden vom Maschinisten im Ballsaal, auf dem Klavier. Nackt in einer der Lemonkisten; still, namenlos, ohne Papier. Die Matrosen nannten den kleinen Mann Novecento, so wie das Jahrhundert. Als er allmählich zu wachsen begann, staunten die Männer verwundert. ... |
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133 | Wurzeln... | |||
Vorschautext: Ich schlenderte sinnend, gedankenverloren im Riesengrund holprige Wege entlang. In dieser Gegend war Vater geboren - "back to the roots" schall ein innerer Klang. Schneekoppe im Nebel - ein eisiger Mai - zur Kirche Wang im prasselndem Regen. Ein rutschiger Anstieg, doch einerlei; ich lief Vater´s Kindheit mit Spannung entgegen. Friedliche Rast im behaglichen Raum holte ich mir seine Jugend zurück. ... |
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132 | Der Kirschenmann | |||
Vorschautext: Heut back ich mir ´nen Kirschenmann; an dem ist wirklich alles dran: Früchte, Brot, Fett, Zucker, Eier - kurzum - ein Grübeltagbefreier. Wenn er dann knusprig, goldgelb, heiß verlockend vor mir steht und weiß, dass ich nicht länger mit mir ringe - den Leckeren mit Lust verschlinge ... ganz reibungslos, weil ohne Kern, dann wäre er ´ne Kirschfrau gern. ... |
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131 | Party - Stimmung im Himmel | |||
Vorschautext: Heut sind sie alle unterwegs - die Marilyn im weißen Kleid und in Lauerstellung stets ist J. F. Kennedy bereit. Der Humphry sucht nach der Bacall - sie hält die Bergmann grad zurück, damit die nicht so Knall auf Fall verschlingt den Ärmsten - mit dem Blick. Die Audrey will zu Tiffany, weil ihr das Frühstück dort so schmeckt. ... |
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130 | Die Bastei im Nebel | |||
Vorschautext: Ein kleiner Augenblick wird groß auf eine zauberhafte Weise. Ich lass ihn sachte wieder los im Abenddämmerlicht - ganz leise. Das Bild brennt tief sich in die Sinne. Bizarre Urgewalt vor mir. Vor dieser Mystik hält man inne. Welch Glück - ich stehe heute hier. (C) Ingrid Bezold |
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129 | Ein zartes Pflänzchen | |||
Vorschautext: Ein zartes Pflänzchen Zuweilen sind die Wurzeln faul. Pflanzwachstum kümmert vor sich hin. Im fehlt zur Wehr das Löwenmaul zum Brüllen gleich von Anbeginn. Stattdessen duckt es sich im Dunkeln; bewundert Eichen und die Linden - sieht zu, wie Augenpaare funkeln und sich in blaue Bänder binden. ... |
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128 | Ich - dich....? | |||
Vorschautext: Frag mich nicht am frühen Tag was ich oder wen ich mag; denn am Morgen bin ich stumm und nehm falsche Worte krumm. Ich mag Kaffee heiß gebrüht, oder Flieder, wenn er blüht - zartes, edles Porzellan und den Hund von nebenan Von der Piaf ein Chanson und die Bücher von Zafon. ... |
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127 | Mein PC und ich.. | |||
Vorschautext: Mein PC lockt verführt klammert verwirrt * er ist männlich (C) Ingrid Bezold |
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126 | Frau Herbstzeitlos spricht mit sich selbst.... | |||
Vorschautext: Frau Herbstzeitlos spricht mit sich selbst: Nein, ich verliebe mich nicht mehr. Will Herzschmerz, heiße Tränen meiden - das Leben mach ich mir nicht schwer und werde nicht aus Liebe leiden. Bist nichteinmal direkt mein Typ und überhaupt, hab kein Int´resse, denn oft bin ich schon morgens müd - genieße manchmal auch Tristesse. ... |
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125 | Licht und Schatten | |||
Vorschautext: Jung bin ich schon lange nicht mehr, dennoch fühle ich sie, die Lichter, die in mir brennen; mir die Kraft schenken, dem Leben die Türen offen zu halten * Zuweilen überholt mich mein Schatten; ... |
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124 | Ich bin kein Evolutionär und mag rosa Chamäleons | |||
Vorschautext: Wie gut tut ein verliebter Blick durch eine rosa Brille; doch in der Wüste dieser Zeit fehlt dazu oft der Wille. Charles Darwin warnte schon davor, zu rosa sich zu fühlen. Wer sich nicht anpasst, der geht ein - man soll nicht danach schielen. Und so entartet ist die Zeit, tritt die Natur mit Füßen; ... |
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123 | Für meinen Freund K. | |||
Vorschautext: *in Memoriam* Bücher, die waren dir wichtig... nicht Luxus, nicht Kleider und so; warst um ein paar Kilo übergewichtig - Mit Sport meintest du den Schnellspurt aufs Klo. Von der Kanzel erzähltest du spannend aus der Bibel und auch aus dem Leben. Einmal verstummtest du bangend, der eilenden Kirchenmaus Auslauf zu geben. ... |
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122 | Schattenkind | |||
Vorschautext: Nadja sitzt im Sonnenlicht am bunt gedeckten Tisch. Die Deko ist ihr viel zu schlicht - passt farblich nicht zum Meeresfisch. Mutter, Vater, Omama katzenbuckeln vor der Kleinen, um mit Pauken und Trara auf Kommando zu erscheinen. Wie der Tanz ums Goldne Kalb... Doch Nadja, dieses Sonnenkind ... |
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121 | Das Spielzeug | |||
Vorschautext: Sie spielt so glücklich selbstverloren mit einem rosaroten Band, als hätt´ sie sich mit ihm verschworen. Es lag vor ihr am Wegesrand . Eiligst vom Päckchen abgerissen - ein Zuschnür- Utensil. Nicht mehr. Es wird wohl niemand mehr vermissen; der Wind trug es vom Ufer her. Sie lächelt still in sich hinein; sieht , wie es in den Lüften kreist; ... |
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120 | Die Andere | |||
Vorschautext: Schon in der Schule gab es Zank. Du wolltest stets, was mir gehört. Den Harald aus der ersten Bank hast du mit *Bärendreck betört! Bis heute hast du nicht verlernt, genau auf meinen Schatz zu schielen … ob aus der Nähe, ob entfernt - wem von uns beiden gilt dein spielen? Mein Favorit – wer er auch ist fühlt sich gepinselt, keine Frage. ... |
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119 | Altweibersommer | |||
Vorschautext: Einstmals nannte man es weiben, wenn die Spinnen ihre Netze webten und zu allen Zeiten taten sie dies ohne Hetze... und am allerliebsten dann später, wenn der Sommer alt. So entstand dann irgendwann der Altweibersommer halt. * ... |
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118 | Alles Schein | |||
Vorschautext: Er gilt als ziemlich unverfroren. Schön, arrogant, zielorientiert; doch heute wirkte er verloren, als ich ihn traf: demotiviert. Müd´ und matt sein trüber Blick. Die Stimme zaghaft, tonlos fast. Ich reichte ihm vom Brot ein Stück; setzte mich zu ihm - ohne Hast. Wir atmeten den Frühlingsduft und sahen Vögel munter fliegen. ... |
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117 | Herbstwehen | |||
Vorschautext: Der Stuhl vor dem verblühten Sonnenblumenfeld steht, wie vergessen, einsam und verlassen da, als wäre er für mich bereit gestellt, zu mir zurück zu finden – Bodennah. Wie einen Wink, hier vor dem Feld zu rasten, nehm ich das Angebot für mich. Schon fühle ich ein Schwinden meiner Lasten... schreib mich hier frei vom spitzen Stich. Im Herbstweh´n fliehen die Gedanken fort - weg vom Papier – weit in die Ferne ... |
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116 | Telefonat an Allerheiligen mit einem Jugendfreund | |||
Vorschautext: Nebel wabern über Land; trüben Luft - und mir den Blick. Denke an den Sushi Strand und an dich, mein Freund zurück. Zeitung gibt es heute nicht an dem Trauerfeiertag. Ob wohl was dagegen spricht, wenn ich dich schon morgens plag? Bei dem dritten Milchkaffee flirren wir durch alle Themen. ... |
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115 | Seelenverbunden | |||
Vorschautext: Irgendwo weilt jener Seelenfreund, den man nicht sieht und dennoch fühlt, wenn man im Stillen davon träumt, sich auszusprechen unverhüllt. Solch eine Freundschaft klammert nicht, sie schätzt den Wert der kleinen Dinge. Verständnis hat hier viel Gewicht und die Erfahrungs – Jahresringe. Seelenverbunden in der Ferne denkt ein Mensch - genau,wie ich - ... |
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