Profil von Ingrid Bezold

Typ: Autor
Registriert seit dem: 16.01.2023

Kontakt Daten


E-Mail-Adresse:
in.bezold@gmx.de

Statistiken


Anzahl Gedichte: 154
Anzahl Kommentare: 488
Gedichte gelesen: 52.780 mal
Sortieren nach:
Titel
134 Novecento
Vorschautext:
* Neunzehnhundert *

Er wurde gefunden vom Maschinisten
im Ballsaal, auf dem Klavier.
Nackt in einer der Lemonkisten;
still, namenlos, ohne Papier.

Die Matrosen nannten den kleinen Mann
Novecento, so wie das Jahrhundert.
Als er allmählich zu wachsen begann,
staunten die Männer verwundert.

...
133 Wurzeln...
Vorschautext:
Ich schlenderte sinnend, gedankenverloren
im Riesengrund holprige Wege entlang.
In dieser Gegend war Vater geboren -
"back to the roots" schall ein innerer Klang.

Schneekoppe im Nebel - ein eisiger Mai -
zur Kirche Wang im prasselndem Regen.
Ein rutschiger Anstieg, doch einerlei;
ich lief Vater´s Kindheit mit Spannung entgegen.

Friedliche Rast im behaglichen Raum
holte ich mir seine Jugend zurück.
...
132 Der Kirschenmann
Vorschautext:
Heut back ich mir ´nen Kirschenmann;
an dem ist wirklich alles dran:
Früchte, Brot, Fett, Zucker, Eier -
kurzum - ein Grübeltagbefreier.

Wenn er dann knusprig, goldgelb, heiß
verlockend vor mir steht und weiß,
dass ich nicht länger mit mir ringe -
den Leckeren mit Lust verschlinge ...

ganz reibungslos, weil ohne Kern,
dann wäre er ´ne Kirschfrau gern.
...
131 Party - Stimmung im Himmel
Vorschautext:
Heut sind sie alle unterwegs -
die Marilyn im weißen Kleid
und in Lauerstellung stets
ist J. F. Kennedy bereit.

Der Humphry sucht nach der Bacall -
sie hält die Bergmann grad zurück,
damit die nicht so Knall auf Fall
verschlingt den Ärmsten - mit dem Blick.

Die Audrey will zu Tiffany,
weil ihr das Frühstück dort so schmeckt.
...
130 Die Bastei im Nebel
Vorschautext:
Ein kleiner Augenblick wird groß
auf eine zauberhafte Weise.
Ich lass ihn sachte wieder los
im Abenddämmerlicht - ganz leise.

Das Bild brennt tief sich in die Sinne.
Bizarre Urgewalt vor mir.
Vor dieser Mystik hält man inne.
Welch Glück - ich stehe heute hier.


(C) Ingrid Bezold
129 Ein zartes Pflänzchen
Vorschautext:
Ein zartes Pflänzchen

Zuweilen sind die Wurzeln faul.
Pflanzwachstum kümmert vor sich hin.
Im fehlt zur Wehr das Löwenmaul
zum Brüllen gleich von Anbeginn.

Stattdessen duckt es sich im Dunkeln;
bewundert Eichen und die Linden -
sieht zu, wie Augenpaare funkeln
und sich in blaue Bänder binden.

...
128 Ich - dich....?
Vorschautext:
Frag mich nicht am frühen Tag
was ich oder wen ich mag;
denn am Morgen bin ich stumm
und nehm falsche Worte krumm.

Ich mag Kaffee heiß gebrüht,
oder Flieder, wenn er blüht -
zartes, edles Porzellan
und den Hund von nebenan

Von der Piaf ein Chanson
und die Bücher von Zafon.
...
127 Mein PC und ich..
Vorschautext:
Mein PC
lockt
verführt
klammert
verwirrt
*
er ist männlich

(C) Ingrid Bezold
126 Frau Herbstzeitlos spricht mit sich selbst....
Vorschautext:
Frau Herbstzeitlos spricht mit sich selbst:

Nein, ich verliebe mich nicht mehr.
Will Herzschmerz, heiße Tränen meiden -
das Leben mach ich mir nicht schwer
und werde nicht aus Liebe leiden.

Bist nichteinmal direkt mein Typ
und überhaupt, hab kein Int´resse,
denn oft bin ich schon morgens müd -
genieße manchmal auch Tristesse.

...
125 Licht und Schatten
Vorschautext:
Jung
bin ich schon lange nicht mehr,
dennoch
fühle ich sie,
die Lichter, die in mir brennen;
mir die Kraft schenken,
dem Leben
die Türen offen zu halten

*
Zuweilen
überholt mich mein Schatten;
...
124 Ich bin kein Evolutionär und mag rosa Chamäleons
Vorschautext:
Wie gut tut ein verliebter Blick
durch eine rosa Brille;
doch in der Wüste dieser Zeit
fehlt dazu oft der Wille.

Charles Darwin warnte schon davor,
zu rosa sich zu fühlen.
Wer sich nicht anpasst, der geht ein -
man soll nicht danach schielen.

Und so entartet ist die Zeit,
tritt die Natur mit Füßen;
...
123 Für meinen Freund K.
Vorschautext:
*in Memoriam*

Bücher, die waren dir wichtig...
nicht Luxus, nicht Kleider und so;
warst um ein paar Kilo übergewichtig -
Mit Sport meintest du den Schnellspurt aufs Klo.

Von der Kanzel erzähltest du spannend
aus der Bibel und auch aus dem Leben.
Einmal verstummtest du bangend,
der eilenden Kirchenmaus Auslauf zu geben.

...
122 Schattenkind
Vorschautext:
Nadja sitzt im Sonnenlicht
am bunt gedeckten Tisch.
Die Deko ist ihr viel zu schlicht -
passt farblich nicht zum Meeresfisch.

Mutter, Vater, Omama
katzenbuckeln vor der Kleinen,
um mit Pauken und Trara
auf Kommando zu erscheinen.

Wie der Tanz ums Goldne Kalb...
Doch Nadja, dieses Sonnenkind
...
121 Das Spielzeug
Vorschautext:
Sie spielt so glücklich selbstverloren
mit einem rosaroten Band,
als hätt´ sie sich mit ihm verschworen.
Es lag vor ihr am Wegesrand .

Eiligst vom Päckchen abgerissen -
ein Zuschnür- Utensil. Nicht mehr.
Es wird wohl niemand mehr vermissen;
der Wind trug es vom Ufer her.

Sie lächelt still in sich hinein;
sieht , wie es in den Lüften kreist;
...
120 Die Andere
Vorschautext:
Schon in der Schule gab es Zank.
Du wolltest stets, was mir gehört.
Den Harald aus der ersten Bank
hast du mit *Bärendreck betört!

Bis heute hast du nicht verlernt,
genau auf meinen Schatz zu schielen …
ob aus der Nähe, ob entfernt -
wem von uns beiden gilt dein spielen?

Mein Favorit – wer er auch ist
fühlt sich gepinselt, keine Frage.
...
119 Altweibersommer
Vorschautext:
Einstmals nannte man es weiben,
wenn die Spinnen ihre Netze
webten und zu allen Zeiten
taten sie dies ohne Hetze...

und am allerliebsten dann
später, wenn der Sommer alt.
So entstand dann irgendwann
der Altweibersommer halt.

*

...
118 Alles Schein
Vorschautext:
Er gilt als ziemlich unverfroren.
Schön, arrogant, zielorientiert;
doch heute wirkte er verloren,
als ich ihn traf: demotiviert.

Müd´ und matt sein trüber Blick.
Die Stimme zaghaft, tonlos fast.
Ich reichte ihm vom Brot ein Stück;
setzte mich zu ihm - ohne Hast.

Wir atmeten den Frühlingsduft
und sahen Vögel munter fliegen.
...
117 Herbstwehen
Vorschautext:
Der Stuhl vor dem verblühten Sonnenblumenfeld
steht, wie vergessen, einsam und verlassen da,
als wäre er für mich bereit gestellt,
zu mir zurück zu finden – Bodennah.

Wie einen Wink, hier vor dem Feld zu rasten,
nehm ich das Angebot für mich.
Schon fühle ich ein Schwinden meiner Lasten...
schreib mich hier frei vom spitzen Stich.

Im Herbstweh´n fliehen die Gedanken fort -
weg vom Papier – weit in die Ferne
...
116 Telefonat an Allerheiligen mit einem Jugendfreund
Vorschautext:
Nebel wabern über Land;
trüben Luft - und mir den Blick.
Denke an den Sushi Strand
und an dich, mein Freund zurück.

Zeitung gibt es heute nicht
an dem Trauerfeiertag.
Ob wohl was dagegen spricht,
wenn ich dich schon morgens plag?

Bei dem dritten Milchkaffee
flirren wir durch alle Themen.
...
115 Seelenverbunden
Vorschautext:
Irgendwo weilt jener Seelenfreund,
den man nicht sieht und dennoch fühlt,
wenn man im Stillen davon träumt,
sich auszusprechen unverhüllt.

Solch eine Freundschaft klammert nicht,
sie schätzt den Wert der kleinen Dinge.
Verständnis hat hier viel Gewicht
und die Erfahrungs – Jahresringe.

Seelenverbunden in der Ferne
denkt ein Mensch - genau,wie ich -
...
Anzeige