Gedichte über Natur - Seite 467

Goldenes Oktoberlicht
durchbricht die Äste und die Zweige
und die letzten Blätterfalter
die zart sich noch mit ihrem Halter
an die Bäume klammern
auch sie durchbricht
geheimnisvoll dies Zauberlicht
mit einer Stärke und einer Wärme
so daß sich Ast - Zweig und Blatt
aufzulösen scheint
und man meint
es sei nur Licht
doch wenn man seinen Kopf
ein wenig anders neigt
dann zeigt...
sich Ast - Zweig und Blätterwelt
von Neuem
mein Herz soll sich daran erfreuen
das ist der Sinn - von diesem Spiel
und des Lichtes Ziel.
Linda Li 26. Oktober 2012

Ein Schmetterling im Blütenmeer
Flattert hin und her,
Er tanzt und singt ein Lied so schön,
Wie nur ein Schmetterling kann’s versteh’n.

Die Blumen lächeln ihm entgegen,
Die Sonne strahlt auf ihn hinweg.
Er fliegt durch’s Leben, ohne Sorgen,
Wie frei und leicht er sich bewegt!

Doch plötzlich hält er inne,
Und schaut sich um im Blütenmeer,
Denn auf einmal ist er drinne,
In einem Netz, so eng und schwer.

Verzweifelt kämpft er sich heraus,
Und fliegt davon mit all seiner Kraft.
Doch hinterlässt er einen Schmaus,
Für eine Spinne, die ihn hat erhascht.

So ist das Leben, so ist es nun mal,
Mal fliegt man frei und ohne Qual,
Doch dann kommt eine Prüfung schwer,
Und man muss kämpfen und sich wehren

Gerne
komme ich
hierher zurück
finde wieder
ein stilles Glück
für eine Weile
ohne Hast und Eile.

Hole tief Luft
nehme den Lindenblütenduft
in mich auf
betrachte das Schwanken
der Baumkronen im Wind
verliere den Blick
in der blauen Weite
des Himmels
schwebe mit den Wolken
davon
löse meine Gedanken
vom täglichen Einerlei
für einen zeitlosen Augenbick
bin ich frei.

Brennend heißer Asphalt,
gleißende Hitze nimmt den Atem.
Bäume und Sträucher
Regen ihre ausgedörrten Zweige
Hilflos gen` Himmel.
-Sinnlos-
Denn längst gibt es keine Wolken mehr.

Ein Luftzug,
der sonst Abkühlung bringt,
mit heißem Atem,
ist die Vernichtung alles Lebens.

Ausgemergelte Gestalten
Bewegen sich zwischen den Gemäuern
der ehemals belebten Stadt,
auf der Suche nach dem Sinn
ihres eigenen Daseins.

Verloren irren sie umher,
denn es gibt längst keine Zukunft mehr.
Nichts ist geblieben
von der ehemals bunten Welt.
Sogar die reißenden Flüsse sind leer
und es verschwinden langsam die Meere.
Es herrscht nur Elend ringsumher.

Unsere Erde liegt im Sterben…

Noch ist es nur eine Vision,
aber der Mensch ist nicht weit entfernt
von dieser geträumten Realität.
Deshalb sollten wir endlich beginnen
unsere eigene Zerstörungswut
und den gierigen Egoismus zu bezwingen.
Sonst ist es schon bald,
für alles Leben auf unserer Erde zu spät.