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Gedichte über Natur - Seite 466


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Winter

Der Winter kam über Nacht, auf weißen Socken,
will mit seiner Pracht nach draußen uns locken.
Die Schneeschicht glitzert hell und fein,
doch fällst du auf den Zauber rein,
und gehst hinaus ganz ohne Mütze,
dann fehlt dir schnell die Ofenhitze.
Die Zähne klappern, kalt die Ohren,
die Nasenspitze halb erfroren.
Kalte Finger und Füße wie ungesund,
du schnatterst wie ein junger Hund.
Du denkst mit Sehnsucht an den Ofen,
wie schön wär’s auf dem Sofa poofen,
die Füße in die Länge strecken,
eingepackt in warme Decken.
Doch das genau wär‘ grad verkehrt,
wenn du geschippt und Schnee gekehrt,
zieh Unterwäsche an aus dickem Stoff.
Als nächstes brauchst du aber noch,
Dicke Kleider, Handschuh‘ warmer Schal,
ein dünner Kittel wird zur Qual.
Schuhe gefettet und gut geschmiert,
dass es dich nicht an die Flossen friert.
Stülpst du ‘ne Kappe auf die Rübe,
wäre das bestimmt nicht übel.
Dann geh hinaus, hüpf in den Schnee,
so gut gepolstert tut’s nicht weh.
Roll lachend den ganzen Hang hinab,
renn wieder rauf, und mach nicht schlapp.
Türm Schnee zu einem Berg rasch auf,
und bau ein großes Schneehaus draus.
Setz dich mit deinen Kindern rein,
schenkt euch ‘nen heißen Kakao ein.
Dazu noch Brezeln, mit Butter geschmiert,
ich mach eine Wette dass dich nicht friert.
Danach fahr‘ Schlitten, wie früher mit juchzen,
einen größeren Spaß musst du noch suchen.
Hast du noch immer übrige Kraft,
ich wette, dass das Eislaufen dich schafft,
sause mit Freude auf glitzernden Bahnen,
dann wird deine Kraft sehr rasch erlahmen.
Auf dein Zuhause darfst du dich jetzt freuen,
dieser Tag wird dich bestimmt nicht reuen.
Ein Rat, bleib‘ weg vom wärmenden Feuer,
denn es beißt in den Gliedern dich ungeheuer,
es schmerzen die Finger und nägeln die die Beine,
die Wärme dringt ein, das ist das gemeine.
Doch schimpfe nicht, sei trotzdem ganz froh,
denn jetzt war es wieder einmal so,
wie vor Jahren, als wir noch als Kinder,
ihn nicht erwarten konnten, den eiskalten Winter.

Janfried Seeburger – 19.12.2009
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Herbst

Dicht am Ofen schläft jetzt die Katze,
kalter Regen rieselt auf die Glatze,
die deinen Kopf so langsam ziert.
Es fehlt dir die Mütze, wenn es dich friert,
die dir deine Mutter über die Ohren zog,
wenn das Laub vom Wind dir entgegen flog.
Die Kälte kriecht in jeden einzelnen Knochen,
du würdest eine heiße Suppe gern kochen,
die kennst du heut noch aus Kinderjahren,
das war das Beste das dir wiederfahren.
Wie Blätter sich färben, im schönen Wald,
ändern wir uns genauso, und werden alt.
Eine Hütte bauen, trotz Nässe und Kälte,
kaum einer der das heute noch täte.
Kastanien an Jäger für Rehe verkaufen,
heute blieben sie leer, die Futterraufen.
Bunte Blätter mit den Füßen wegschießen,
das kann man auch heute noch genießen.
Geräusch und Geruch bleibt immer im Sinn,
ganz egal, wie alt ich heute nun bin.
Die Erinnerungen sind stets unvergessen,
Kraut hobeln, Kartoffel aus dem Feuer essen.
Ein Schwein schlachten und frische Wurst,
frisch gepresster Apfelsaft löschte den Durst.
Für den Winter Brennholz sägen und spalten,
das aufziehen mit dem Seil, kannten die Alten.
Am Anfang kann der Herbst sich verstecken,
will uns mit schönen Tagen noch necken.
Doch plötzlich ganz leis über Nacht,
zeigt er dann doch seine ganze Macht.
Schickt graue Nebel die verschwiegen,
über den Feldern und Wiesen nun liegen.
Der Wind fegt heulend durch die Wälder,
faucht über Hecken und Stoppelfelder.
Zeigt er uns jetzt auch wild seine Krallen,
ich mag den Herbst, er hat mir immer gefallen.

Janfried Seeburger 17.10.2012
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