Titel | ||||
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173 | Unten und oben | |||
Vorschautext: Ich weiß mal wieder nicht, wo oben und unten ist. Eigentlich möchte ich weinen, es würde gehen, aber es geht nicht. Susanne sitzt hinter uns und blickt schweigend über unsere Schultern hinweg aus dem Wagen. Wohin, das weiß ich nicht. Jörgen fährt – eher genervt als gelassen, und ich weiß nicht, was ich machen soll. Manchmal dringt die Musik leise durch das Gedröhne des Wagens und die Luft, die durch das offene Fenster hereinströmt. ... |
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172 | An Dich, ohne mich an Deinen Namen zu erinnern | |||
Vorschautext: Ich möchte Dir so vieles sagen und weiß doch nicht, wo ich anfangen soll. Ich möchte Dir sagen, dass es eine schöne Stunde war, die wir zusammen waren. Auch das chaotische Flair des AStA-Büros konnte das nicht verhindern. Wir kannten uns überhaupt nicht, trotzdem konnte ich Dir vieles erzählen, was ich sonst gut verstecke. Deine Augen, weißt Du, wie gut Du zuhören kannst? Du hast mir mit Deinen Augen zugehört, wie andere mich damit nicht mal sehen können. Ich hab mich sehr wohl gefühlt bei Dir. Ich weiß nicht, warum ... |
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171 | Weit, weit weg | |||
Vorschautext: Ich fühle mich weit, weit weg müde und alt nach innen erstarrt und nach außen? nach außen innerlich zitternd und vibrierend, wie so oft ringe ich nach Luft, ich bin angespannt und weit, weit weg von mir... und doch so nah ls120592 |
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170 | Awakening | |||
Vorschautext: Some grass beneath my bare feet sunlight breaking through my lids making my eyes twinkle fresh air the elexier of life streaming into my lounges some wind is blowing whirling softly through my hair I feel like I have not felt very often before, kind of inner silence kind of balance, nothing to disturb everything peaceful everywhere ... |
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169 | Numbness | |||
Vorschautext: I feel some numbness coming up now, covering my inner streamings. Fuzzy faces in myself that tingle up and down my body, some are having sad mines, others are looking for sadness. Even others are feeling quite happy, ready to quest the world. Altogether they're bumping and bouncing from head to toe, back and forth, wildly mixing up my inner silence, like a whirlwind carefully blowing up multicoloured autumn leaves, like you, Lisa, arising different, sometimes even strange feelings, my life ... |
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168 | Zwei Blumen im Eis | |||
Vorschautext: Zwei Blumen im Eis, trotzend und stark, jedoch zu schwach, um einander Halt zu geben. Erde ist, was ihnen fehlt, bevor sie ihre Pollen der anderen zu Geschenken machen können, Luft, Licht, Wasser und Erde. Es ist, als würden sie sich gegenseitig trösten, ohne gemeinsam blühen zu können. ... |
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167 | Danach | |||
Vorschautext: Vom Leben zerfressen, trauernd und tot lebendig zerlaufen, den Teufel im Pakt höre ich Stöhnen als den letzten Akt Blut, Schweiß und Tränen fließen feuerrot Menschen und Tiere – jetzt wimmernd und nackt als habe ein Sturm ihre Seelen entleert als habe das Nichts ihre Körper entehrt Kultur des Planeten, der im All versackt ein toter Schrei, der sich ständig vermehrt blanker Zynismus, der alles verschlingt ein Mond, der geschwächt in der Sonne ertrinkt das Leben, der Tod, der Sinn hat sich verkehrt ... |
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166 | Wortlust I | |||
Vorschautext: Schreiben, schreiben, schreiben, Wortfragmente einverleiben, sich an Buchstaben laben, Geschichten erleben, am Leben kleben, die Welt, die kommt erst übermorgen, kannst Du mir Deine Feder borgen? Briefsuppe, Gedankenpuppe, ich lese Geo, Emma, Freundin, und... der Stern, der ist mir völlig Schnuppe, Äste, Bäume, Blätter-Wälder, streife durch Papierkorbfelder, wühle, suche, finde, Worte, die mich tragen wie laue Winde / von ihm verweht, verdreht, vergeht, entsteht, Denken, Fühlen, Lachen, Schreien, all das gehört in mein Leben hinein, schreiben, schreiben, schreiben, Wortfragmente einverleiben, ... |
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165 | Traumfragmente | |||
Vorschautext: ...ich sitze in einem Wagen, hinten links, hinter dem Fahrersitz, wie ich da hin komme, weiß ich nicht, sonst ist niemand da, das Auto steht, draußen, am Fenster, ist meine Mutter, und wir sprechen miteinander durch die Scheibe, vielleicht ist es Nacht um das Auto herum nur Wasser, alles voller Wasser, überall, immer wieder sehe ich in diesem Wasser eine kleine Kugel aus Wasser, die pulsiert und dabei immer wieder größer und ... |
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164 | Nacht – Zeilen | |||
Vorschautext: Ich sitze hier, zehn nach vier, Nachrichten vernichten Hoffnung Eulen stehen im Regal, stumme Zeugen Deines Schlafes, ich fühle mich ihnen nahe, müde, Nacht – Zeilen bilden sich langsam, zwischen Traurigkeit und Zuversicht, die mir sagt: ... |
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163 | Schlümpfe können eh’ nicht lesen | |||
Vorschautext: von Schlümpfen zersetzt, bis dass der Tod Euch scheidet, kroch er dahin, bis dass der Tod ihn dahinscheiden ließ angstvoll verzerrt, fürchterlich zerfetzt, in Fetzen zerfurcht, voller Angst verzehrt Blicke leidend und lang suchen ziellos nach blau-weißen Monstern und Vater Abraham die Erde wackelt und bricht in ein Vakuum, das sich selbst zu vergessen scheint, zeitlos und klug ... |
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162 | Tote Augen | |||
Vorschautext: Sie sehen mich an, aus allen Richtungen, schrecklich, neugierig, ich habe Angst, Augen, die mich durchbohren, zerstechen, wie Spieße, durchforsten, wie nach allem grapschende Hände, zerwühlen wie ein Grenzen verachtender Wirbelsturm. Grauenvolle Hände greifen nach mir, nach meinen Augen, die alles sehen können, alles mit ansehen, mit ansehen müssen, oft möchte ich sie verschließen, zumachen, zulassen, um nichts mehr zu sehen, nichts mehr sehen zu müssen. ... |
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161 | Wortlust II | |||
Vorschautext: Schreiben, schreiben, schreiben, Wortfragmente einverleiben, sitze, schwitze und zerlese – Bücher wie einen Löcherkäse, fließen, fließen, Silben sprießen – wie Hülsenfrüchte aus dem Boden schießen / Blätter – rascheln, Blätterwald, Retter basteln Wetter bald, Kinder tanzen froh im Regen, Nässe, Nüsse, Küsse, Kindersegen, Tau-send Tropfen pitschen patschen, Tintenkleckse klitschen klatschen, auf Papyrus, grüne Gräser, während kleine Tintenfässer, eingedrückt in weiche Erden, darauf warten, geleert zu werden, wilde Pflanzen, Honigblumen blühen auf und Bienen summen Kanon-aden wilder Reime, ... |
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160 | Fragen an das Leben | |||
Vorschautext: Zeilen sollen sich finden, wollen sich finden, irgendwo auf diesem Blatt Papier, irgendwo auf dieser endlosen Weite leerer Gedanken – zwischen Trostlosigkeit und Zuversicht – Niemandsland alles Möglichen – Gedanken schwer wie Blei, leicht wie ein Schmetterling – Chaos der Gedanken zu Wortreihen wachsen möge, Gedankenfragmente aus alten Zeiten mischen sich mit neuen Gefühlen, warum das alles? Fragen an das Leben – um zu sterben, ... |
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159 | Der verlorene Sohn | |||
Vorschautext: Dunkle Wolken über mir unbekannter Horizont ich dreh' mich um und sehe mich vor mir stehen mich fragend sehen jedes Licht eine Illusion Traurigkeit wie ein Nebel ich sehe nichts mehr Kälte umhüllt mich ich fühle nichts mehr warum tut ihr das? ... |
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158 | alle schmetterlinge | |||
Vorschautext: Eine geballte Ladung Energie in mir als ob tausend Meeresströme strömen mir geht's gut alles Glück scheint sich im Moment auf mich zu konzentrieren und Schauer laufen mir den Rücken herunter eine geballte Ladung Energie die mich zu durchfluten scheint wie ein Easserfall die Luft um sich herum durchbricht Gänsehaut am Nacken Haare stellen sich steif auf fast fröstelt es mich vor lauter Freude ich glaube mich in einem Traum ... |
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157 | Zeiträuber | |||
Vorschautext: Das Leben ist krumm wie eine Banane die Zeit, sie rennt davon Laubbäume fliegen über gläserne Himmelswolken Staubträume flattern in mein Hirn ich fühle mich wieder allein schade, dass niemand bei mir ist manchmal wünschte ich mir, das Blatt eines Laubbaumes zu sein und davonzufliegen über gläserne Himmelswolken doch davon träume ich im Moment nur alles einem Schleier gleich tanzt der Dunst durchs dickicht braunbären und Johannisbeeren mischen sich im zwielicht ... |
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156 | Du hast mich | |||
Vorschautext: Nacht des Nebels, mondversunken Bleichgesichter, wassertrunken spinnen, spielen, spiegeln sich Du hast mich und ich hab Dich Am Firmament stehen Wolkenhaufen sich mit dicken Schwaden raufen Tropfen rinnen über Netze die Nacht kennt keinerlei Gesetze Mücken schwirren durch das Licht Hasen tanzen im Dickicht ... |
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155 | Schuhe verstreut | |||
Vorschautext: Ein blauer Schlafsack, zusammengerollt wie eine Katze, wartet darauf, wieder benutzt zu werden, beige Socken auf der Fußstütze – das ist Evelyn Jule Neigel im Hintergrund und "...der Zug war nicht gut, kann ich nochmal...?" Schachmatt auf Raten – das ist Evelyn ... |
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154 | Momentaufnahme | |||
Vorschautext: Schwarze Haare auf dem Bett mit weißen Pfoten ein gelbes Laken mit weißem Stoff einundzwanzig Tasten, die auf Hände warten Filofax und Briefblock liegen einträchtig nebeneinander Tori macht die Musik und ich lausche lausche sanften, klaren Tönen, draußen laufen Leute vorbei, Schritte nah und fern, nähern und entfernen sich sie macht ein paar mal „mhm“, trommelt mit den Fingern auf das Telefon und säubert das Bett von Flusen ... |
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