Gedichte über Natur - Seite 487

Die Kätzchen glänzen silberweiß
Und hell am Weidenbaum.
Geschmolzen ist das letzte Eis -
Es naht ein Frühlingstraum.
Die Tage sind jetzt wieder länger -
Aus Süden sind zurück die Sänger.

Im schönen, weißen Blütenkleid ,
Steht stolz der Schlehdorn da.
Vorbei ist jetzt die Winterzeit -
Der Mai ist schon ganz nah' .
Bald blühen Rosen und der Flieder -
Man sieht die Störche endlich wieder.

Die Kälte ist hinweg geweht -
Der Himmel hell und blau;
Der Apfelbaum in Blüte steht,
Der Wind weht warm und lau.
Man sieht die gold'ne Sonne prahlen,
Mit hellem Licht und warmen Strahlen.

So rot die wilde Rose blüht-
Verströmt den süßen Duft.
Nicht eine einz'ge Wolke zieht
Am Himmel durch die Luft.
Man hört die Lerchen wieder singen -
Wie herrlich ihre Lieder klingen.

Das ist die schönste Jahreszeit-
Schenkt Freude aus und Glück;
Die Winterschrecken sind so weit,
Der Sommer ist zurück.
Natur erblüht in tausend Farben -
Verheilt endlich des Winters Narben.

Der Frühling hat die Erde
Ganz zärtlich angehaucht
Und Dunkelheit und Kälte
Sind über Nacht verraucht

Es blühen schon die Erlen
Es taut der letzte Schnee
Und Kätzchen weiß wie Perlen
Am Weidenbaum ich seh'

Die Stare aus dem Süden
Sind längst zurückgekehrt
Und singen ihre Lieder
Fröhlich und unbeschwert

Es fährt in diesen Tagen
Der Frühling durch die Flur
Aus seinem Blumenwagen
Beschenkt er die Natur

Man sieht jetzt in den Gärten
Gelb die Narzissen blühen
Und hoch am blauen Himmel
Gänse nach Norden zieh'n