Gedichte über den Menschen (Seite 212)

Für mein liebes Omilein

Du bist lieb, Du bist nett, Du bist toll
Nun weiß ich nicht, was noch ich sagen soll
Ich mag dich so sehr, und das schon immer
Du bist wunderbar, Oma. Du hast ja gar keinen Schimmer
Mein ganzes Leben warst Du für mich da
Und auch heute noch, Jahr für Jahr
Danke für alles, liebste Omi
Ich habe Dich sehr lieb, bitte vergiss das nie
Wie man kocht und wie man backt
Das hast alles du mir beigebracht
Wie man näht und sich benimmt
Das weiß heutzutage nicht jedes Kind
Ich bin so froh, dass ich Dich habe
Ich bin immer für Dich da, keine Frage
Du bist toll, genauso wie Du bist
Ich habe Dich hier oftmals sehr vermisst
Du bist die tollste Oma auf Erden
Genauso wie du, möchte ich einmal werden
Du liebst deine Familie sehr
Glaub mir, wir lieben Dich auch, wenn nicht sogar mehr.

klein und zart

so klein und zart,
ja, das war meine art

mutter wachte über mich
küsste zart so mein gesicht

an mamas busen war ich geborgen,
hatte noch keine sorgen

ach,war das wohlig und warm
stets auf mamas arm

gesund und wohlgenährt,
das war sicher net verkehrt

rote Bäckchen obendrein,
ja, so sollte das Baby sein

aus dem Baby wurde ein Kind
die zeit war so geschwind

was ich auch sage
so vergingen die jahre

hab sorg und leid erfahrn
das wollte sie mir ersparn
denn klein und zart war meine art

nun schaue ich zurück
auf sorgen und aufs glück

so sag ich danke an SIE
mon Maman, mon cherie

Ein weißer Sarg

Ein weißer Sarg,
ein letzter Weg,
ein Leben erloschen,
zu Grabe es trägt.

Unzählbar die Tränen,
die geweint,
das Herz eines Kindes,
nie mehr scheint.

Zu tief die Trauer,
zu tief der Schmerz,
good by mein Kind,
geliebtes Herz.

Das läuten der Glocken,
ein letztes ADE,
zum Himmel erhoben,
als Engel man seh.

Was unvergesslich,
ewig wird sein,
geprägt im Herzen,
erinnernd sich ein.
Copyright by Roland Oelsner

Kleiner Mann

Ein Mann, der denkt, dass er was kann,
steht ständig unter Geltungsdrang.
Ihm schwellen Brust und auch der Kragen;
denn eines kann er nicht vertragen:
wenn ihm ein Hinweis - gutgemeint -
als bös und unverständlich scheint.
Er sieht darin gleich ein Versagen
und bleischwer grummelt ihm der Magen.
Teilt aus, schlägt wild um sich und stelzt
dabei verletzt er nur sich selbst....

...und macht das, was ihm wichtig schien
ganz klein. Wie schad für ihn.

(C) Ingrid Bezold

Der Eigenbrötler

Im Dorf, die Leute, mögen ihn,
auch wenn er kauzig ist und spröde.
Sie sehen ihn früh auswärts ziehn:
allein hin, an des Weihers Öde.

Dort wirft er seine Angel aus;
setzt sich ins feuchte Ufergras.
Nie bringt er Fische mit nach Haus.
Wohl auch, weil er sie schlicht vergaß.

Die Angel ist ihm Alibi -
das Schweigen ihm ein wahrer Freund.
Der Tag schwebt blau hin - trügt ihn nie,
wenn er am schmalen Ufer streunt.

Er sucht die Stille. Und er weiß:
er sollte auch mal reden.
Streunt dennoch längs dem Uferkreis
und grüßt immerhin jeden.

Viele sind es nicht, die kommen.
Spaziergänger. Tobende Kinder.
Gelegentlich ein junges Paar,
das sich im Kornfeld liebt, dahinter.

Am Weiher jedoch bleibt es still -
da sinkt er träumend ganz allein,
im Wind, der lau weht, wie er will
und ihn dann schläfert ein.

Am späten Tag geht er zurück.
Im Dorf spricht ihn ein Nachbar an.
Ist irgendwie, denkt er, ein Stück
vom Glück, wenn man sich kneifen kann...

...Zur Nacht, wenn leise zirpt die Grille;
wenn groß und schwer wird, manche Stille.

© Ralph Bruse

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Ein weißer Sarg

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Der Eigenbrötler