Gedichte über das Leben - Seite 1731

"... dass der Übermensch mit dem Zunehmen seiner Macht immer mehr zum armseligen Menschen wird ...
dass wir als Übermenschen Unmenschen geworden sind."
(Albert Schweitzer)

Alles beherrschen
besitzen
wissen
wollen
über allem stehen
weit entfernt
von den anderen
nichts mehr sehen.

Keinen Anteil nehmen
einsames Bruchstück
arm an Seligkeit
Lebensfreude
Frieden
Glück.

Weder Übermensch
noch Unmensch
weder mächtig
noch machtlos
weder reich
noch arm
weder groß
noch klein
einfach
ein Mensch sein.

Ich kann nicht immer fröhlich lachen.
Mein Ärger wohnt bei mir daheim.
Und Feuer spuckt ein kleiner Drachen,
und er erstickt den Spaß im Keim.

Er wohnt bei mir zur Untermiete.
Er rastet manchmal völlig aus.
Und faucht, ich wäre eine Niete,
und sicher reif fürs Irrenhaus.

Doch ich verbiete, so zu sprechen,
das geht in jedem Fall zu weit.
Das wird sich sicher einmal rächen.
Es bleibt nicht aus. Es kommt zum Streit.

Wir haben uns in uns verbissen.
Man nimmt kein Blatt mehr vor den Mund.
Im Abseits torkelt das Gewissen.
Und es geht zweifelsohne rund.

Der Streit ist eine Randerscheinung.
Das Feuerwerk hat ausgespuckt.
Bald sind wir wieder einer Meinung,
Und nichts, was in den Finger juckt.

Nicht jeder Tag wird dir gelingen.
Nicht jede Stunde, ein Gewinn.
Ein Felsmassiv ist zu bezwingen.
Und häufig fragst du nach dem Sinn.

Nicht jeder Tag ist erste Sahne.
Nicht jede Stunde schenkt dir Mut.
Du bist und bleibst ein Untertane.
Und keiner zieht vor dir den Hut.

Nicht jeder Tag ist eitle Wonne.
Nicht jede Stunde, hoffnungsfroh.
Es fehlt die Wärme und die Sonne.
Und manchmal raucht im Kopf dein Stroh.

Nicht jeder Tag schenkt dir die Freude.
Nicht jede Stunde wird gelacht.
Am Boden liegt dein Denkgebäude.
Und du gibst nicht mehr darauf acht.

Nicht jeder Tag wird unterliegen.
Nicht jede Stunde sperrt dich ein.
Und eines Tages wirst du siegen.
Und viele Stunden glücklich sein.

Der Sonne entgegen,
ein Credo in ein weiteres Leben,
welch aufbauenden Segen
will dieses Motto geben.
Was passiert,
passiert auf wichtigen Wegen,
die Chance des Erkennens wird durch Klarheit und Licht gegeben.

Die Entscheidung,
zu rennen, zu laufen oder gar zu stehen,
bleibt bei jedem selbst,
um bewusst der Sonne
zu geben das Feld.
Leben wird vorwärts gelebt,
Schatten fallen dahinter,
zu ziehen Kraft und Stärke daraus,
so verdrängt das sonnige Vertrauen
jeden äußeren und inneren Winter.

Die Schatten sie holen nicht ein,
weil der Focus liegt im Sonnenschein,
der Schatten wird zwar begleiten,
aber er kann nicht schalten und walten,
wie in einem Leben an Marionettenfäden,
weil die Kraft und die Motivation
liegt im sonnenbewussten Vorwärtsstreben.

07/13