Gedichte über das Leben - Seite 1695

Täglich ein Gedicht, das wäre fein,
doch leider fällt mir oft nichts ein.
Ich hocke brav auf dem Poetensitz
und warte auf den Gedankenblitz.
Ließe sich der Hocker drehen,
könnte ich nach hinten sehen
und bei einer anderen Sicht
gäbe es längst schon ein Gedicht.

So aber starre ich nur gebannt
auf das alte Muster an der Wand.
Der kleine Punkt, ein Fliegenschiss,
den kennt jeder, ganz gewiss.
Der große Fleck ist retuschiert,
weil eine Mücke Blut entführt.
Den anderen möchte ich vergessen,
der geschah beim Knacker essen.

Selbst Luther, der weltbekannt,
hatte seinen Fleck an der Wand.
Der Teufel reizte ihn zum Hass,
und Martin warf das Tintenfass.
Wäre man auf meine Flecke so erpicht
gäbe es darüber lange ein Gedicht.
Wenn ich heute nicht gleich alles seh,
kommt vielleicht noch eine Idee.

Hoffentlich macht sie schnell die Runde,
bis Mitternacht ist nur noch eine Stunde.
Dann aber besuche ich das Bett im Haus
und schlafe endlich einmal aus.

27.09.2013 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Bei deiner Geburt,
es im Hafen verweilt,
das Boot das Leben heißt.
Du steigst ein,und das Boot legt ab,
und über das Meer ihr beiden treibt.
Die Wellen werde größer,
ein Sturm macht sich breit.
Das Boot das kentert.
Das Schicksal,die Hoffnung ist an deiner seit.
Das Boot, du gibst es nicht auf,
du schwimmst auf das Boot,
und richtest es auf.
Die Fahrt geht weiter,das Glück dir half.
Du schaust nach vorn,
du suchst einen halt.
Dann eine Insel am Horizont,
du steuerst drauf zu,
und eine Pause machst du.
Nach kurzer Pause,
die Reise weiter geht.
Der Himmel,
die Sterne sind immer bei dir.
In vielen Häfen legst du an,
viele Menschen machen dir das Leben schwer,
viele Lügen und Betrügen dich auch sehr.
doch keiner weiß,
auf welchem Kurs du Atlantis erreichst.
Viele falsche Kurse steuerst du über das Meer,
bis du es einsiehst,
das Himmel Sonne und Sterne,
dir den Weg weisen über das Meer.
Irgendwann, legt das Boot im Hafen von Atlantis an.
Die Reise war mühsam.
Die Reise war schwer.
Doch jede Reise findet ihr Ziel.
Das Schicksal....dein Leben.
Die Hoffnung.... half dir.
Die Liebe....öffnete dir jede Tür.
Das Glück.... war dir hold.
Du hattest die Kraft.
Dein Glaube...dich nach Atlantis gebracht.
f.j.27.09.2013

Taxifahrer können schreiben
oft bestimmt so manches Buch.
Rote Ampeln in der Eile
sind für sie ein rotes Tuch.

Hören sich von ihren Gästen
oftmals deren Sorgen an;
kommen in der Hauptverkehrszeit
meistens nur ganz schlecht voran.

Bringen Dich zu Deinem Doktor,
dass die Busfahrt Dich nicht quält;
stehen ungern lang vor Kneipen,
Zeit ist für sie eben Geld.

Können’s überhaupt nicht leiden,
wenn ein Zecher lauthals motzt;
ihnen dann zum Überflusse
auch noch in den Wagen kotzt.

©Norbert van Tiggelen