Gedichte über Träume - Seite 318

Teegenüsse

Manche Menschen schlafen so fest,
Als ginge ihnen das Leben zur Neige.
Sie träumen recht angenehm vom Fest
Von Südlichem und von der reifen Feige.

Da kehrt man ins Leben nicht gerne zurück,
Denn da liegen so viel harte Brocken.
Man sinnt lieber auf fernes Urlaubsglück
Und lässt sich mit Träumen verlocken.

Ist man dann endlich vom Schlafe erwacht,
Merkt man etwas von zärtlichem Schlag,
Weil man in Gedanken noch innerlich lacht
Und die Abwesenheit man gerne mag.

Doch dann ist schon die Laune erwacht,
Die am Morgen wichtig und lieb,
Weil die der Kosmos hergebracht,
Der zum nöt'gen Erwachen blieb.

Grüntee bringt dann die Müdigkeit weg,
Den Kopf bekommt man ganz frei.
Zwar sind die Gedanken noch etwas träg',
Doch bewegen sie schon allerlei...

Als wär' ein einsamer Stern im All,
Sich selbst verstehend und animiert
Öffen Horizonte sich nun ohne Zahl,
Weil hellwach man jetzt kultiviert.


©Hans Hartmut Karg
2023

*

Freitag:
Der Freitag kam, wie angesagt.
Der Letzte im Monat
des Schreibens
der vielen Zeilen.

Was gibt’s Neues zu berichten?
Nach einer Nachtschicht mit dichten
bin ich nicht fähig
viel zu erzählen.

Über Träume schreiben?
Das lasse ich bleiben.
Die sind zu persönlich
und unerklärlich.

Was spielt sich da ab im Hirn?
Absurdes, reales werden wild
durcheinander gewirbelt.
Du bist mittendrin.

Was wollen die Träume uns sagen?
Die Zukunft? Glaube nicht daran.
Ist's eine Verarbeitung des Erlebten?
An das glaube ich eher.

Schluss jetzt mit Thesen.
das war's gewesen
für heute, den ‚so to say‘
Black Friday...