Gedichte über das Leben - Seite 1705

In der schönen Straßenbahn
kannst Du ganz gemütlich fahr’n;
sie bringt Dich von A nach B
und das schon seit eh und je.

Sie ist pünktlich, bunt statt grau,
steht ganz selten nur im Stau,
fährt vorbei an Limousinen -
ihren Weg bestimmen Schienen.

Bist Du müde und schläfst ein,
ist der Fahrer meist gemein,
lässt Dich schlafen, der Geselle -
bis zur letzten Haltestelle.

Darfst dann laufen weit nach Hause,
wenn es spät ist, ohne Pause,
schimpfst dazu mit viel Elan:
„Diese doofe Straßenbahn!“

©Norbert van Tiggelen

Schaust du in den Spiegel,
und siehst Falten im Gesicht.
Erstes Erschrecken.
Dann Entsetzten.
Dann die Frage,
wie kommen die Falten ins Gesicht.
Falten die kommen,
wenn man es nicht will.
Falten irgendwann zieren dein Gesicht.
Du bist durch Kummer und Leid gegangen.
Trauer und Schmerz,
kreuzten deinen Weg.
Doch auch Freude,und Glück,
brachten dich ins Leben zurück.
Falten gehören zu uns,
auf unserem Lebensweg.
Falten aber auch sagen,
Erfahrungen die du gelebt.
Falten im Gesicht
sollte man mit Achtung entgegen treten,
sie sind Erfahrungen,
die wir gemacht auf unserem Lebensweg.
Darum trage die Falten in deinem Gesicht,
mit hoch erhobenen Haupt.
Deiner Falten schämen,
nein brauchst du nicht.
Auch die heute noch jung an Jahren,
wenn die Zeit gekommen,
tragen, ob sie wollen oder nicht,
ihre Falten im Gesicht.
f.j.10.10.2013

Sie macht einen harten Job,
meistens hinter den Kulissen;
wie sie schuftet und sich quält,
wird nur selten jemand wissen.

Tassen, Teller und Terrinen
spült sie täglich massenhaft.
Kommt sie von der Schicht nach Hause,
ist sie mehr als nur geschafft.

Messer, Gabeln, Löffel, Töpfe
werden sorgsam hoch poliert;
plagt sich stets mit Essensresten,
und das alles ungeniert.

Dass die Küche stets gelobt wird
und der Gast das Speisen liebt,
sollt’ ihr Chef des öft'ren sagen:
„Es ist schön, dass es Sie gibt!“

© Norbert van Tiggelen 2013