Gedichte zum Geburtstag - Seite 88

Zum Geburtstag ich dir sage den gibts nicht alle Tage
wie alt du wirst bleibt eine offene Frage
muss ja nicht jeder wissen,
wie lange du schon schläfst auf einem Kissen.

Wird ja doch niemand glauben wie alt du wirst,
da du noch aussiehst wie ein junger Hirsch
gehst auch sehr gerne auf die Pirsch
um Frauen zu jagen,
mein lieber Freund das musst´ich dir sagen.

Doch das ist noch nicht genug in einem Gedicht,
möcht auch verraten
dass viele Frauen noch lieben dich,
mit deinem unverwüstlich glattem Gesicht
und den vielen Haaren nach so langen Jahren,
nur wenige etwas grau
darauf bist du stolz wie ein Pfau.

Nun bin ich etwas abgekommen von diesem wichtigen Tag,
wollte dir nur gratulieren zu deinem Geburtstag
mit Blumen Champagner und einem Schmatz,
denn als Freund bist du ein wahrer Schatz.

Wenn dir das Gedicht gefallen sollte nicht
wirf es weg und ich schreibe ein neues für dich,
denn für dich ist mir nichts zuviel,
da du schon als wir beide mit 3 Jahre waren
im Kindergarten mit mir hast immer so schön gespielt.

Jetzt habe ich ohne zu denken dein Alter genannt,
wirst mir verzeihen wenn ich dir heute reiche
zu deinem Geburtstag meine Hand,
um dir zu gratulieren
denn als Freund möchte dich nie verlieren.

Mein fünfundsiebzigstes Wiegenfest

Niemals hab' ich gedacht so alt zu werden,
Denn mit den Jahren hatt' ich viele Beschwerden
Und stehe heute dennoch glücklich im Raum:
Mein Leben war ein Segen, ein einzig' Traum,
Weil es so lange in dem Glücke währte
Und ich damit das Gute Leben ehrte.

Wer hat so lange leben dürfen
Mit kleinen und mit diesen großen Würfen?
Ich bin bis heute doch ein richt'ger Hans im Glück,
Das Schicksal blieb mir hold, ward mein Geschick,
Da musste ich mich an Lösungen reiben
Und durfte doch so lang auf Erden bleiben.

Gott hat mir dabei an die Seit' gegeben
Ein Wunderweib für dieses wirklich gute Leben
Und mir zur Seit' gebracht helfende Hände,
In meiner Jugend Karl May und alle seine Bände,
Wo ich das Worterfinden, freies Plänkeln
Annahm, zu fabulieren bei und mit den Enkeln...

Gesundheit ist mir noch leidlich gegeben,
Neugierig steh' ich noch immer im Erleben,
Weil mir die Sprache zuwirft neue Worte,
Die ich gern weitergeben will und gar nicht horte,
Wo ich bisher doch keinen Lebenstag bereue
Und mich noch immer am Leben erfreue.

Die fünfundsiebzig Jahre wurden mir geschenkt,
Eltern und Ahnen haben mich früh geistgelenkt.
So sehe ich voll Dankbarkeit auf das Leben zurück
Und nehme doch die Zukunft schön in meinen Blick,
Wobei ich gern in den Erinnerungen weile,
Doch auf der Reise hin zur Zukunft eile...


©Hans Hartmut Karg
2022

*

Sind auch die Poeten Leute
manchmal taub und blind,
so kennen sie doch alle heute
Dich, das Geburtstagskind.
Ich vergaß zwar Deinen Namen,
doch Du bist eine von den Damen.
Der Name und das Alter auch
sind für alle Schall und Rauch.
Sicher hat es Deinen Geist belichtet,
was man in der Oase dichtet.
Du stricktest einst Puppen mit Köpfen
und schreibst nun von bunten Knöpfen.
Da wollen wir uns nicht genieren
und Dir recht herzlich gratulieren.
Hundert Jahre sollst Du werden,
als berühmter Poet auf Erden.
Gern hätten wir bei Dir Platz genommen,
wir haben die Adresse nicht bekommen.
Gratulationen, auch als Gedicht,
klingen meistens etwas hohl,
drum vergessen wir Dich heute nicht
und trinken auf Dein Wohl.
Verbietet der Arzt den Alkohol, o weh,
dann trinken wir auch Apfelschalentee.

15.12.2019 © Wolf-Rüdiger Guthmann