Gedichte über Freundschaften - Seite 282

Es gibt leider kein Zurück mehr.
Dabei liebte ich meinen Mann sehr.
Ein anderer Mann verdrehte mir leider den Kopf
und jetzt hänge ich an seinem Tropf.

Bei Meinem nunmehr Ex-Mann hatte ich jegliche Freiheit.
Leider ging ich dabei wirklich zu weit.
Ich habe dadurch nicht nur meinem Mann geschadet.
Mein Bruder hat sich in meinem Tun gebadet.

Er nahm mich zu seinem Vorbild.
Was hat er in Wahrheit gekriegt?
Eine Schwester die auch ihn betrog.
Er bekam mit wie ich alle Register zog.

Dabei mochte ich ihn genauso wie meinen Ex-Mann
und jetzt bin ich wirklich dran,
meine Beziehung zu Beiden neu zu betrachten.
Auch wenn wir dachten,
das unsere gemeinsame Zeit auf ewig hält.
Ist es vielleicht auch für eine Freundschaft zu spät?

Jung und schön

Da sitzen, schwarz gekleidet in Rüdesheim
Zwei Frauen und trinken ihren Rieslingwein:
Die eine isst Eis mit Schokoladenschleim,
Die zweite lädt zum Käsescheiterhaufen ein.

Sie schauen noch aus, als wär'n sie Studenten,
Haben verbal wirklich Interessantes zu senden:
Als wir mit Fragen uns ihnen näher zuwenden
Lassen sie es zu, Neugier zu verschwenden.

Krankenschwester die Eine, Designerin die Zweite,
Jede hat drei Kinder, auf dass Leben Freude bereite.
Die Männer daheim, davon geben sie nichts preis,
Sie befinden sich ja auf angenehmer Auszeitreis'...

Jung und schön sitzen sie uns so gegenüber,
Vielleicht wären sie allein und hätten es lieber,
Dass man sich für sie weniger interessiert,
Entspannungssuche hat sie hierher geführt.

Auf der anderen Seite tut's ihnen gut,
Dass ein altes Ehepaar ergreift den Mut,
Sie auszufragen bei köstlichem Weine,
Dann ist man auch jung nicht mehr so alleine...

So stärken wir sie denn BEIDE in ihrem Entschluss,
Dass man das Leben als kostbar annehmen muss.
Schließlich sei ihr Wirken doch von Erfolg gekrönt
Und sie mit ihren feinen Lebensidealen versöhnt.


©Hans Hartmut Karg
2023

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Sag' mir bitte

Sag' mir bitte
Du magst Schritte,
Die Dich wecken
Nicht anecken.

Einen Bruch will ich nicht,
Konsens ist doch Pflicht,
Denn es bleibt ausgemacht:
Es geht nicht(!) um Macht.

Deshalb bleib' mir gewogen,
Sei nahe, geistbezogen:
Mach' Dir nicht die Müh',
Steinewerfen in der Früh'.

Denn man wirft keine Steine,
Sonst bleibt man alleine,
Niemand will mehr Kontakt,
Wo der Konsens versagt.

Halte mit MESETE die Mitte,
Versteh' doch meine Bitte,
Damit Freunde wir bleiben,
Ideen vorantreiben.


©Hans Hartmut Karg
2023

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