Gedichte über Alltägliches - Seite 648

Alles hat einmal ein Ende,
So geht’s auch der Völlerei,
Nach dem Fressen folgt die Wende,
Sag den Pfunden ich bye, bye.

Hosen platzen aus den Nähten,
Ich seh aus wie Moby Dick,
Meine Lebensqualitäten
Drehen mir den Galgenstrick.

Couchpotato nennt man Leute,
Die verfaulen so wie ich,
Sind des Wahnsinns fette Beute,
Doch nun zieh ich einen Strich.

Ich halbiere die Portionen,
Trinke Wasser anstatt Wein,
Werde mich mit Obst belohnen,
Täglich etwas sportlich sein.

Hier und heut zu dieser Stunde
Suche ich mir eine List,
Dass der inn’re Schweinehunde
Niemals mehr der Sieger ist.

Ja ich werde triumphieren,
Bin ich einstmals gertenschlank,
Das kann ich euch garantieren,
Mir hilft der Schamanentrank.

(c) R.P. 2011

Irgendwie tief in der Seele
Spür ich, dass ich traurig bin,
Frage mich, ob all mein Schaffen
Liefert mir den rechten Sinn.

Tägliches Gedichteschreiben
Bringt mir nichts als Ehre ein,
Sehnsucht nach der weiten Ferne
Zieht mich wie ein Mühlenstein.

Während ich den Schülern zeige
Lehrsatz vom Pythagoras,
Springt im Dreieck der Gedanke
In die Wärme Sumatras.

Täglich muss ich mich so plagen
Für die Miete nur allein,
Zündend wäre ein Gedanke,
Brächt’ er mehr als Arbeit ein.

»Holla«, höre ich euch sagen,
»Sei doch glücklich, du bist reich!«
Lebe ich mit meiner Liebe
Ewig hinterm Weserdeich.

Wer erfüllt die Dichterwünsche,
Die mich treiben in die Welt?
Nur die Träume können fliegen
Ohne einen Pfennig Geld.

(c) R.P. 2011

Computer einschalten und rann an den Speck,
die Entwicklungsumgebung öffnen und denken.
Die Werbeanzeigen klick ich schnell weg,
die Ablenkungen kann man somit einschränken.

Zum Anfang eine "namespace" erstellen,
die "Klasse" gleich dazu.
Dann noch die "Methode(n)" aufstellen,
und der Rest der folgt im Nu'.

"Variablen" und "Datentypen",
die sollten nicht fehlen.
das Code - Gemisch dann einrücken,
das beruhig dem "Compiler" die Seele.

Ewig dann nach Fehlern suchen,
ja das nevft meist richtig.
Da muss man auch mal fluchen,
aber die Arbeit ist ja wichtig.

Nach langer Zeit dann fertig sein,
und doch noch nicht zufrieden.
Nach Verbesserungswünschen ist der Code dann auch nicht so klein,
muss man halt weiter schmieden.

Arbeit fertig und gespeichert,
endlich kann ich runterfahren.
Mein Wissen ist jetzt wieder erweitert,
Computer aus und Strom einsparen !

Copyright by © Patrick Hinterhölzl (November, 2014)

GENUCH

©Hans Hartmut Karg
2018

Wer hat Dir denn, o liebe Ly,
das Wort GENUCH erfunden?
Ist es denn mehr als liebe Müh'
Für ungeliebte Stunden?

GENUCH ist doch, o liebe Ly,
ein Wertwort aus der alten Heimat,
wo man die Schlemmer Frevel zieh,
die unbeweglich, dick und matt.

Ich glaube, meine liebe Ly,
damit kann man Begierde dämpfen,
weil man sich so Gesundheit lieh,
um Fresslust zu bekämpfen.

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