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Gedichte über Alltägliches - Seite 18


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Friedrich der Große - König von Preussen

Friedrich der Große-
bekannt durch seine Tabakdose,
von seinem Freunde Voltaire,
französisch mon Cher.

Dieser kleine große Mann,
der den Staat neu ersann,
war feindlich gegenüber allen Frauen-
kein Staatsmann konnte ihm je trauen.

Er brach Kriege vom Zaume,
geboren aus einer Laune.
Er hat fast alle gewonnen
und hat Vielen das Leben genommen.

Schlesien, Sachsen und Böhmen
mussten unter seiner Knute stöhnen.
Doch auch Gutes kann man von ihm berichten,
er musizierte und konnte dichten.

Dem Cembalo, dem war er verfallen,
Bach und Telemann spielten in seinen Hallen.
Nur die Flöte war sein ständiger Begleiter
und er hatte sage und schreibe - fünf Notenschreiber.

Das Exerzieren, das machte ihm Spaß,
denn der Stock in seiner Hand - sehr locker saß.
So prügelte auch der Vater seinen Sohn,
er strafte Menschen durch seinen Hohn.

Was könnte man Gutes berichten,
man müsste Legenden dichten.
Er war kein so guter Mann,
wie der Preuße ihn ersann.

Ja, er war gut zu seinen Hunden-
er hat eher seine Soldaten geschunden.
Menschen, die waren ihm ein Grauen-
er konnte niemanden in die Augen schauen.

Im Bauen, da war er gross-
Sans-souci, das war sein Schloss.
Der Park, er war die Rarität,
dort konnte er wandeln von früh bis spät.

Nur Frauen, die durften nicht bei ihm sein-
er war mit Männern und sich lieber allein.
Er war ein großer Spieler und Denker-
er fühlte sich geboren als Staatenlenker.

Er verbat weithin jegliche Frohn-
er wollte für sein Volk noch Vieles tun.
Doch auch dieser Mann musste gehen,
keiner sollte ihn beim Sterben sehen.

So bleibt allein sein Schaffen und Werden,
das er tat auf Gottes Erden.
Doch Preussen ist nicht untergegangen-
es hatte mit Friedrich erst angefangen.

So soll er nun ruhen in Ehren und Frieden-
die Preussen werden ihn weiterhin lieben.

Thomas de Vachroi anno domini 2012
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Behütetes Leben > Parabel

Regen prasselt auf eine schöne Wiese. Eingezäunt von Maschendraht,
100 mal 150 Schritte.
Vereinzelte Holunderbüsche bieten den einzigen Schutz vor Wind, Regen und Sonne.
Der verlockende Duft der Blütenteller verliert sich im Nichts.
Junge Gänse suchen fröstelnd Schutz unter den Büschen.
Der Wind hat die Sonnenwärme aus ihren Federn geblasen.
Zusammengedrängt zu hunderten, in weiße kleine Gänseinseln. Angstvoll und unbehütet.
Ihre Eltern durften sie nie kennenlernen.
Sie haben gemerkt, dass sie nur stark sind, wenn sie sich gegenseitig schützen.
Regen und Wind wechseln sich mit wärmenden Sonnenstrahlen ab.
Mit der Sonnenwärme kehrt der Lebensmut bei den Gänsen zurück.
Bei wildem Schnabelgegrummeln glätten sie ihre Federn.
Sie schütteln ihre Bertzel und verteilen mit den Schnäbeln das Fett daraus auf ihrem weißen Federkleid.
Auseinanderstrebend rupfen sie gleich darauf das Gras.

Der kleine Teich ist für alle Gänse die Attraktion, bei dem sie sich gerne treffen.
Sie unterhalten sich, machen sich wichtig, bilden kleine Gruppen... prominieren am Ufer oder schwimmen.
Geschäftig nie ruhend und immer bedacht gut auszusehen.
Scheinbar gleichen sie sich und trotzdem meint jede die Schönste zu sein… etwas ganz Besonderes.
Nach dem Vergnügen verteilen sie sich wieder auf der ganzen Wiese, bis zum Zaun.
Einige stören sich daran und versuchen ihn zu überwinden.
Alle Bemühungen bleiben erfolglos!

Später, wenn sie fast fliegen können, werden ihnen auf einer Seite einige Flügelfedern gestutzt.
Mit den gestutzten Flügeln sind sie nicht mehr flug- und fluchtfähig.

Bald stört es sie der Zaun nicht mehr....was ist Zaun?
Jeden Tag gehen sie Ihrer Beschäftigung nach, putzen sich raus, schwimmen, unterhalten sich, fressen und finden ihr Leben immer schöner.
Das Grün, das Kraftfutter, alles dazu geeignet aus ihnen immer herrlichere Gänse werden zu lassen.
Ihre Welt steht ihnen offen. Immer fröhlich, geschäftig, unbeschwert.
Dabei wachsam das schönste Gras, das meiste Kraftfutter zu bekommen.

Mancher Tag bringt Aufregung.
...ein Greifvogel versucht sich eine aus ihrer Mitte zu holen. Der junge Hofhund rennt bellend in wilder Hatz am Zaun entlang......

Alles wird immer wieder gut... die Gänse wachsen heran.
Sie gehen davon aus, dass ihr Leben nie schöner und besser sein kann.

Normalerweise verstehen sich Gänse zu verteidigen.
Als sie nun zusammengetrieben werden, wehren sie sie sich nicht mehr... sie haben Todesangst...
Rücksichtslos werden ihnen die Daunenfedern gerupft.
Die Schmerzrufe sind verhallt. Freigelassen konnten sie zurück auf die Wiese fliehen, froh mit ihrem Leben davongekommen zu sein.
Gerupft und der Willkür ausgesetzt, haben sie doch ihr Leben behalten dürfen.
Eine Erfahrung, die sie nach ein paar Tagen wieder vergessen haben, können sie ihrem gewohnten Leben nachgehen... etwas gerupft, aber sonst unversehrt.
Oder wie war das?.....gibt es doch Tage die sie nicht kennen?

Diese anderen Tage kamen!
Viele von ihnen wurden zusammengetrieben, eingefangen und weggebracht.
Die kamen aber nicht mehr zurück.
Das stört die anderen nicht weiter. Die kurze Aufregung, die Störung des Einfangens vieler von Ihnen war bald wieder vergessen.
Hat es doch jetzt den Vorteil: mehr Platz, mehr Gras zum Rupfen, kein so großes Gedränge mehr beim Schwimmen.

Auch wenn sie es noch nicht wissen, werden sie ebenfalls eingefangen und weggebracht... wie bei ihren Artgenossen zuvor, mit einem Stich in den Hinterkopf das Leben genommen.
Ausgeblutet werden sie wieder gerupft, ausgenommen, ohne Kopf, mit ihrer Leber, Magen und Herz versehen, in Klarsichtfolie verpackt.
Werden an Menschen verkauft, die sich schon das ganze Jahr auf den Gänsebraten gefreut haben.

Wechseln wir nun das Gänseleben mit dem Leben der Menschen aus....

Ihr tägliches Bemühen, ihre Hoffnungen... Wünsche, ihr Streben.
Wo unterscheidet sich das von den Gänsen auf der kleinen Wiese.
Mit welcher Arroganz und Ignoranz glauben Menschen frei zu sein, Ihr Leben selbst bestimmen zu können?
Alles ist vorgegeben, geregelt...
Verwaltet in ihrer scheinbaren Freiheit, unterwerfen sie sich immer mehr den Lasten, den Verpflichtungen und bildet sich ein, es sei ihre freie Entscheidung.
Nur....wo unterscheiden sie sich von den Gänsen?
außer in der menschlichen Überheblichkeit!?
Wo ist ihre Freiheit?
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