Sie stand an der Straße

Ein Gedicht von Jasmin Pahlisch
Sie stand an der Straße
auf dem Bürgertieg.
Sie stand da weinte und schwieg,
weinte tränen von Glase.

Wohin gehen? Wohin wenden?
All das, sie wusste es nicht.
So stand sie im schwindenden Licht,
wo nur die Scheinwerfer blenden.

Von allen wird sie verachtet,
gemieden, verleugnet, verschmäht.
Von Weiten wird sie betrachtet.
Wo sie hinkommt wird Kummer gesät.

Allein steht sie an der Fahrbahn
die Autos fahren fort und fort.
Niemand kümmert sich um sie.
Sie kann nicht weg von diesem Ort!

Ich stand ich gegenüber
und fasste mir ein Herz,
denn ich kannte diesen Schmerz,
und ich sagte:" Komm herüber!"

Und ein strahlend frohes Hoffen
erfasste ihre Züge.
Die anderen sahen's betroffen,
meinten es wär eine Lüge?

Sie kam und wir gingen gemeinsam
zu zweit und freudestrahlend
davon.

Informationen zum Gedicht: Sie stand an der Straße

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22.09.2013
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