Schreibbedeutung

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Schreibbedeutung

©Hans Hartmut Karg
2017

Im Alten Ägypten hoch angesehen
War der Schreiber doch Teil der Herrschaft.
Nur so konnte man gerechter sehen,
Wie das Land verteilt Frieden schafft.

Das Schreiben ist auch gegen den Tod,
Selbst wenn es dabei um die Liebe geht.
Der Schreiber erkennt seine leidende Not
Und er weiß, dass auch sein Leben verweht.

Ob die blühende Natur da ein Einsehen hat
Mit den Sehnsüchten der vielen Schreiber?
Ob Schreiber gar suchen zeitlosen Rat,
Wo sie doch bleiben Dauerleider?

Selbst die Reimenden schreiben gegen ihn an,
Wenn zur Vollendung gewortet,
Was in der Vollendung offenbart sich dann
Als Ewigkeit, die nun gehortet.

Mit den Schreibern beginnt jene Tradition,
Mit der das Vergessen auch endet.
Die Nachfolger erhalten so Chronik und Lohn
Für das Ende, weil Gewesnes nicht endet.

Kein Schreiber kann über sein Leben verfügen,
Jedoch kann er es schreibend verlängern.
Er kann charmant bleiben, muss nicht lügen:
So gehört er zu den besseren Sängern.

*

Informationen zum Gedicht: Schreibbedeutung

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03.05.2017
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