Naiver Ehemann

Ein Gedicht von Horst Rehmann
Kurt, der vom Dienst noch leicht benommen,
ist heute früher heimgekommen,
wird von seiner Frau umsorgt, gehegt
und am Küchentisch dann sattgepflegt.

Er gähnt, sagt: „Ich will mit Dir ins Bett.“
Die Gattin meint: „Das geht aber net,
ich muss erst das Bett frisch überzieh´n,
leg Dich noch kurz auf dem Sofa hin!“

Dort wacht er frühmorgens wieder auf,
nimmt seinen Mantel, setzt den Hut auf,
pfeift und schreitet zur Arbeit alsdann,
schuftet, was das Zeug nur halten kann.

Er weiß, seine Frau, die ist so nett,
bezieht inzwischen das Ehebett,
dann muffelt´s nicht mehr nach fremdem Schweiß,
und was sie kocht, ist würzig und heiß.

© Horst Rehmann

Informationen zum Gedicht: Naiver Ehemann

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11.11.2022
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