Es Traudel der Wörterdieb

Ein Gedicht von Lennard Mehring
Wer klaut und lügt so spät bei Nacht
und Wind, es ist das arme Traudel im Wald
das spinnende Kind, die arme Frau
stellt sich gern in fremdes Licht,
Erträgst wohl deinen eignen miesen Schatten nicht.
Egal was du redest tust und schreibst,
du bleibst die, die du nun mal bist.
Das ganze Dorf es lacht sich krank,
sie will eine Arztocher sein,ist es aber nur
im Kopf der arme dumme Tropf.
Wann lernst du endlich, schau in den Spiegel
erkenne ich, und klaue anderen die Worte wieder.
Und merke dir, du grober Leinesnsack das ist
das Kleid fürs gewöhnliche Pack..
Seindenkleider leicht und schön wirds du auch
weiterhin nur aus der Ferne sehen.
Kinder dumm wie Stroh und ein Mann mit Wasserkopf
in ihrer Fantasie ist er ein Rechtsanwalt.
Wenn die Realität so grausam im Hause ist,
träumt sich das Taudel gern in eine feine mondäe Welt.
Sie ist nichts und wird auch jetzt im alter ein nichts
bleiben...bis auf eins ein Brüller im Ort,
der Bäcker trascht hinter ihrem Rücken, da kommt die Träumer Traudel aus dem Gesinndehaus

@ LM

Informationen zum Gedicht: Es Traudel der Wörterdieb

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18.10.2011
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