Titel | ||||
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26 | Perfekt | |||
Vorschautext: Im Grunde bist du schon vollkommen, wenn du mit Stolz von dir sagen kannst: ich bin es nicht. © Ralph Bruse |
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25 | Zwei Sterne | |||
Vorschautext: Wir sind wie Sterne. Lassen uns, wie wir sind. Du und ich. Je nach Laune leuchten wir einzeln, oder zusammen. Tragen Sorgen, Schmerz, Hoffen, Bangen und Lachen zu uns hin. In Freundschaft. Und Liebe. Im Dämmern steigen wir himmelan. Bei Tag ins Unendliche. ... |
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24 | Wo die Tiere sind | |||
Vorschautext: Am morschen Giebel jagen Spatzen und Schwalben pfeilschnell surrend hin. Vom Wald, das Knarren, leise Kratzen, genügen sich ganz ohne Sinn. Im Winter ruht das Haus verlassen. Doch nun wehn warme Winde. Die Rehmutter zupft Gräsermassen, beäugt vom scheuen Kinde. Am Abend wühlen Borstenschweine um´s Haus, im wilden Garten - ... |
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23 | Altes Land (Kurzprosa) | |||
Vorschautext: > Beweg dich nicht!, < flüsterst du. Lächelst. > Schmetterlinge sehen anders. Erkunden alles. Auch Rübennasen in raschelndem Gras. < Tausende Blüten - und der eine Weltenbummler muß ausgerechnet auf mir landen, denke ich, starr vor Glück. > Kann ich mich wieder bewegen?, < frage ich dich irgendwann. > Nein, Liebster...< Der nächste Kuss endet nie. Abends, glaub ich. Wann genau, weiß ich nicht. Die Zeit träumte, ... |
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22 | Mohnblumenfrau sucht....(Teamwork) | |||
Vorschautext: Zu lange schon schlaf ich adrett allein in meinem Wiesenbett. Allmählich wird mir das zu dumm - brauch wieder neuen Lebensschwung. Mein schönstes Kleid aus roter Seide bewegt sich sacht mit mir im Wind wie ein Signal aus dem Getreide, das wieder nach Erfüllung sinnt. Geschmeidig bieg ich mich beim Drehen - blitzschnell, für einen Atemzug ... |
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21 | Landsommer | |||
Vorschautext: Der Sommer macht sich groß im Land, holt machtvoll alle Eile fort. Die Amsel pfeift am Waldesrand und nimmt ein feuchtes Sandbad, dort. Die Wasserbüffel im Gehege trödeln müde schon umher. Um Birken führen Trampelwege zum schmalen Bachlauf hin. Doch der bleibt bei der Hitze leer. Der Gaul im Stall will endlich raus ... |
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20 | Lothar hat Zahnweh | |||
Vorschautext: Lothar quält der Backenzahn und das jetzt schon seit Wochen. So langsam treibt´s ihn in den Wahn, das Ziehen und das Pochen. Den Zahnarzt konnte er nie leiden. Der ist ja auch brutal. Lässt sich wohl trotzdem nicht vermeiden, daß der da ran muß - wieder mal. Na gut. Nur auf dem Weg dahin, kriegt Lothar seltsam weiche Knie. ... |
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19 | Lothar sieht fern | |||
Vorschautext: Am Abend flimmert Lothars´ Glotze. Das muß ja auch mal sein. Dann sitzt er beinah wie zum Trotze alleine da, bei Chips und Wein. Der Reisser-Krimi steht bevor. Er flitzt noch schnell zum Klo. Zurück, im Sessel, ist er Ohr, was denn so los ist, anderswo. Die Nachrichten war´n auch schon schlimmer. Da Krieg, Stunk da. Lass stecken. ... |
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18 | Der gleiche Himmel | |||
Vorschautext: Glaubst du, wenn wir uns morgen sehen, dass uns dann blau der Himmel scheint; dass alles Alte flieht im Wehen und einer von uns nicht doch weint? Das leise Lächeln trägt weit hin, durch Land, das heiter vorwärts stürmt. So manches macht auf einmal Sinn, wenn sich nichts mehr am Wege türmt. Ach, weißt du: lassen wir doch morgen, wie heute, jede Stunde, sein. ... |
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17 | Was nie wird | |||
Vorschautext: Fern, so fern, die Insel Rügen... Da wollten sie nur einmal hin; Stunden würden schon genügen: alle Sorgen aus dem Sinn - nah der Brandung, fern dem Morgen; Joschi nah bei ihr, im Sand. Säuselnd in der Nacht geborgen und sie zwei allein am Strand. Ach, Joschi... Als wackle sie im schwachen Wind, ... |
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16 | Weißt du | |||
Vorschautext: Weißt du Wenn du wüsstest, wie mir ist, seit du fortgegangen bist... Die Stille drängt so weit. Blumen welkten hin, im Garten, wachten auf, nach langem Warten, kamen wieder, Jahr um Jahr; dufteten in deinem Haar, für eine kurze Ewigkeit. ... |
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15 | Selene | |||
Vorschautext: Selene Am Haus, das Mädchen, ohne Schuh, tastet mit Händen immerzu, sich durch den bunten Frühlingsgarten. Der Kater streicht ihr um die Beine. Das Knirschen weisser Kieselsteine... Als würde alles auf sie warten. ... |
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14 | So und so | |||
Vorschautext: Der eine freut sich über sein Stück Land am Meer. Dem anderen reicht der Wind. © Ralph Bruse |
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13 | Josef | |||
Vorschautext: Josef Er steht vor seiner kleinen Kate, in hellstem Licht, zur Vordertür - zieht vielleicht den Tag zu Rate. Vielleicht steht er auch nur so hier. Die Sonne wärmt ihn wunderbar. Er möcht´ am liebsten bleiben. Vom Meer, der Wind, zerzaust sein Haar. Der kann ihn nicht vertreiben. ... |
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12 | Alt | |||
Vorschautext: Alt Ist es dir, als ob die Winde leiser werden, oder stumm? Oder ist´s wie mit dem Kinde, das sich unentwegt schaut um? Gebeugt der Gang. Müd´ jeder Schritt, wandert dein Blick zur Uhr. Ihr Tick Tick Tick geht mahnend mit und schmerzt in einer Tour. ... |
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11 | Lange her | |||
Vorschautext: Lange her Du hast geschrieben, jahrelang - doch letztlich schlief es ein. Dein Lachen, dein beschwingter Gang, wehen ins Vergessensein. Sag ich auch, daß wir Kinder waren, die Treue sich einst schworen: holt Schweigen es mit Haut und Haaren; gehn Wort um Wort verloren. ... |
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10 | Erinnerungen | |||
Vorschautext: Erinnerungen sind wie Fenster zum Hof. Die Sonne schafft es kaum dorthin. Wenn doch, sitzt vielleicht jemand im warmen Spätabendlicht: mit sich selbst redend, schweigend, lächelnd, in Tränen, oder ins Nachtblau schauend. Und immer: gedankenverloren. (c) Ralph Bruse |
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9 | Idylle | |||
Vorschautext: Ein Haus. Ein Baum. Ein Adler fliegt. Die alte Pappel, drunter, wiegt sich schief und stur im lauen Wind. An jener Silberpappel, spielt ganz für sich allein, ein Menschenkind im Dämmerlicht und kichert immerzu. Kleine Hände kratzen flink; ... |
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8 | Besserwisser | |||
Vorschautext: Recht haben oder: Besserwisser Der Mensch - voila' - hat immer recht. Man nennt´s: freie Meinungs-Kultur. Der Unterschied ist wie ein Specht, der laut klopft, oder leise nur. Der eine sagt: ich denke mir. Die andere: ich weiß. Ein dritter schwört auf sein Pläsier ... |
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7 | Mensch | |||
Vorschautext: Sie schreibt: vergiss dein Lächeln nicht, auch wenn du lieber weinen willst. Von hier kommt jetzt zu dir mein Licht: solang´, bis du den Kummer stillst. Das schreibst du einfach so - in Sorge, von Mensch zu Mensch - von dir zu mir. Was ich mir noch in Scheu dann borge, ist doch Geschenk - und bleibt im Hier. Ich kneife mich dann öfter mal und denk´: kannst du so selbstlos sein? ... |
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