Profil von marmotier

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"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es."
(Erich Kästner)
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"wie aber muss der erste, / der ein tier erschlug, erschrocken sein, / da, als er sah, dass das, / was eben flehend um sein leben schrie, / mit einem male nicht mehr da war." (frei nach Alfred Lichtenstein,1889-1914)
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"...aber ich, wär' ich allmächtig, ... ich könnte das Leiden nicht ertragen, ich würde retten, retten ..."
(Lenz in Büchners gleichnamiger Erzählung)
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Anzahl Gedichte: 235
Anzahl Kommentare: 212
Gedichte gelesen: 663.531 mal
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Titel
35 traumverloren
Vorschautext:
was hat das leben uns entfacht
als einen traum von nacht zu nacht,
in dem wir lieben, leiden, küssen
und dann ins nichts verlöschen müssen?

die blumen dort, der vöglein flug
sind nur ein hauch aus lug und trug.
selbst du, geliebte, musst zurück
aus dem erträumten augenblick,

in jenen dunklen schlaf der zeit.
nur jetzt träumt uns die ewigkeit.
...
34 die sehnsucht der blumen
Vorschautext:
wovon die blumen träumen,
bevor der tag erwacht?
ob sie sich bienen zäumen
und reiten durch die nacht?

auf ihnen liegt ein segen,
der stets das herz uns füllt.
wenn sie im wind sich regen,
ob er ihr sehnen stillt?


Copyright © Marmotier 2016
33 flüge des herzens
Vorschautext:
und immer lockt uns eine ferne,
doch wenn wir dort sind,
lockt sie uns noch mehr.
und flögen wir zum letzten sterne,
dann rief das weite: komm doch her!

aufschlägt das herz,
drängt himmelwärts,
unendlich weit,
jenseits des raumes und der zeit,
lodert in glut,
als trüg's die welt in seinem blut.
...
32 jenseits des meeres
Vorschautext:
für Phet

wenn die tage müde werden,
letzte farben einsam blühn,
bäume ballen sturmgebärden,
möcht ich in dein herz einziehn.

und wir fliegen mit den schwalben
hin zur wärme übers meer.
wär es auch nur deinethalben,
denn ich liebe dich so sehr.

...
31 Alexander vor dem sterbenden Dareios
Vorschautext:
da lag er nun.
erdolcht
von den verrätern seines hofs,
bat noch um etwas wasser,
das man ihm gnädig gab.
dann starb Dareios,
könig aller könige,
und Alexander sah,
wie er hinüberglitt.
der feind war tot.

er legte seinen mantel über ihn,
...
30 Leda und der schwan
Vorschautext:
oder
die chaostheorie
im lichte der griechischen mythologie


an des flusses naher seite
netzte Leda einst ihr haar.
ein schwan trieb her in weissem kleide.
kaum ahnte sie, wie ihr geschah.

nie vorher ward sie so geküsst.
der gott frohlockte ob der list,
...
29 von der welt
Vorschautext:
heillose welt
aus schmerz und leid.
hineingestellt
in einsamkeit.

wir tasten nur
und ahnen kaum
der fremden sterne ferne spur
im lebenstraum.

wir können schattenspiele sehn,
die flirren und ins nichts vergehn,
...
28 leichthin
Vorschautext:
ein vöglein auf dem baume,
verborgen im geäst,
zwitschert vom blauen raume,
hält ihn im herzen fest.

es tragen sanfte winde
es hoch hinauf ins licht,
dass es, geborgen, finde,
was uns so leicht zerbricht.


Copyright © Marmotier 2017
27 ein teil von mir
Vorschautext:
mein kleiner bub,
was wär aus dir geworden!
allein, du kamst nicht auf die welt.
es öffnete der tod die pforten
im schoss, der sonst das leben hält.

so konnten wir uns niemals sehen,
du musstest ungeboren gehen
und durftest nicht dein leben wagen,

doch werd ich dich im herzen tragen
mit einem unstillbaren weh.
...
26 als wäre ich Eurydike
Vorschautext:
ich habe deinen silbermund geküsst
im fahlen licht des monds, der neu erstand.
die küsse tropften ab
wie dunkle perlen von der lotosblüte.

ich hielt sie, heimlich und versteckt,
in meinem herzen fest,
und selbst der goldne tau des frühen tags
war mir zu schal. ich hing an deinen lippen.

weisst du uns noch?
hat doch auch Orpheus nie Eurydike vergessen.
...
25 unser täglich brot gib uns heute
Vorschautext:
achtung! verbrechen an tieren!
*
blutende herzen
in engen verschlägen,
getrennt durch gestänge
sind mutter und kalb.

sie lecken sich wund
an den eisernen stäben.
kein tier kann sich wenden
zum nächsten geschöpfe.
zu eng sind die stände.
...
24 flügel aus liebe
Vorschautext:
die hummel hatte keine flügel.
ein mensch nahm sie in seine hut
und baute ihr ein haus aus blüten.
das zuckerwasser schmeckte gut.

die kleine kam stets hergekrochen,
sobald sie ihren retter sah,
denn dessen hand blieb nie verschlossen,
worin es so behaglich war.

ihr leben war erfüllt von güte.
sie wusste nicht, was ihr geschah.
...
23 sommertag
Vorschautext:
ich hab der schöpfung glanz gesehn
in meinem kleinen garten.
sanft regte sich des windes wehn,
als wär er schon am warten.

die blümchen nickten bunt mir zu,
zart dufteten die rosen.
im birkenbaum gab's keine ruh.
die vöglein wollten kosen.

hier summten bienchen hin und her,
dort spielten schmetterlinge.
...
22 der grosse tag
Vorschautext:
heut ehelicht das traute paar.
sie trägt den blumenkranz im haar.
er denkt noch kurz an die mama,
steckt hurtig dann die ringe ein
und lässt das denken einfach sein.

man schreitet zur vermählung hin,
das leben findet seinen sinn.
der himmel will das paar auch segnen:
zumindest hört es auf zu regnen.

ein ält'rer herr tritt zu den beiden.
...
21 Franziskus in Gubbio
Vorschautext:
und er erschlug ihn nicht.
als er ihn endlich fand,
der drohend nach ihm gierte,
sprach er ganz sachte auf den bruder ein,
wie er dereinst den vöglein predigte.
in demut senkte der das haupt.

dann legte sich der wolf zu seinen füssen nieder.

und seit an seite gingen nun die brüder
nach Gubbio heim.
so innig waren beide
...
20 zum ende der zeit
Vorschautext:
ich hörte wie im traume
heut unser altes lied.
es schwebte lang im raume,
eh es zum himmel stieg,

und weckte alte zeiten.
wir hatten uns so lieb.
das leben wollt's nicht leiden.
das lied im träumen blieb.

Copyright © Marmotier 2018
19 nach dem krieg
Vorschautext:
es machte könig Froschwolf klar,
mit löwen kann man leben.
sie jagen beute, das ist wahr,
doch nicht aus lust am töten.

das einzig wirklich böse tier,
der mensch, kommt ins gehege.
und wer nicht will, den geben wir
den löwen dann zur pflege


Copyright © Marmotier 2018
18 welt im traum
Vorschautext:
gewidmet dem "Unserkind"
Daniela H.

mein glück, das liegt im traume.
wir halten uns im arm.
es flieht des lebens häme,
die uns das liebste nahm.

im himmelblauen raume
hemmt schatten nicht das licht.
ach, dass kein morgen käme,
der jäh die nacht zerbricht.
...
17 erschütterung
Vorschautext:
achtung! tierquälerei!

das arme eselchen brach nieder.
die last war schwer. man schlug es wieder
und goss ihm siedend' wasser über.
gepeinigt schrie es auf vor schmerz,
die schreie gellten himmelwärts,
doch hatte man dafür kein herz.

am baum band man den esel fest,
weil sich's so qualvoll sterben lässt,
ging seines wegs. er war allein.
...
16 riss in der welt
Vorschautext:
sei still, mein herz, nicht weinen!
es gibt ein wiedersehn.
was wir verloren wähnen,
wird mit uns neu erstehn.

gott mag uns fern nur scheinen,
kann mitleidlos nicht sein.
schon regnen seine tränen.
wir bleiben nicht allein.
*
mein herz beginnt zu weinen,
es gibt kein wiedersehn.
...
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