Titel | ||||
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54 | Der spanische Maler | |||
Vorschautext: Vor leerem Weiß stehe ich in all dem Nichts erblick ich dich verdünnt das Blut im Eimer gemischt deinen schönen Körper entformt mit dem Messer meiner Inspiration so malt die Wut mit all deinem Rot dein Geist so ausgedrückt in Lebensfarben neu gestaltet durch meine Gedanken das Bild zieht den Betrachter an das er nicht mehr wegschauen kann ... |
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53 | Alter Wanderbettler | |||
Vorschautext: Der alte Mann trägt seine Sense Über Wolfskadaver durch die Straßen In den brennenden Gassen Kinder, von den Raben verlassen Schweren Herzens spürt den Verlust Im vollen Mondes Lichte Des Lebens Überdruss Es ist Winter, die Kleidung zerrissen Und nackte Füße auf dem Pflaster Er blinzelt nicht, es bindet sein Blick ... |
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52 | Chikage | |||
Vorschautext: Chikage Ein Schatten schwimmt im Blut Aus edlen Venen tropft es finster Ein süßer Duft klebt auf den Fingern Die Klinge gefärbt mit Märtyrerblut Und als Schwert und sein Knie den Boden berührten Flohen die Rachegeister aus dem inneren Ein paar Atemzüge frei, klar und blau der weite Himmel Mir war als hätte ich ihn sagen hören: Verloren hab ich im Sieg ... |
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51 | Tropfen | |||
Vorschautext: Es ist nicht leicht, aber sehr seicht Das Wasser in dem der Gedanke erweicht Und aus den Fingern tropft das Meer Wort für Wort auf die Tastatur Lehn dich zurück, genieß den Anblick JC |
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50 | Fleischwölfe | |||
Vorschautext: Aus fleischlichen Augen weinen Venen, purpurne Tränen bis der Schmerz wird taub und mit reißenden Zähnen wühlen im Gewimmel in einem ausgebleichten Himmel, nach dem roten Mond, der heulend dort, als Licht in ihren Seelen wohnt Nackte Wölfe tanzen, berauscht vom Feste Schnaps veredelt mit den Tropfen rostiger Säfte zerfleischt die Schatten, Fetzenglieder alles zieht der Wirbel in sich hinein Verschwindet wieder, ... |
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49 | Das Unsichtbare Dorf | |||
Vorschautext: Der Mond Steht tief und ist rot In Pech verdunkelt Alptraum Empfängnis Glocken läuten auf den Dächern Mein Kopf in einem Vogelkäfig Im Hinterkopf ein Loch Eine finstere Ahnung schleicht hinein Vernarbt mein Gehirn und pflanzt fremde Augen Ich will nicht, doch sie starren tief ein ... |
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48 | Vollmond | |||
Vorschautext: Kalt tropfen vom Himmel, Sternentränen Nichts ist mehr dort oben am Leben Bleich erfüllt durchs Auge sticht in einem schwarzen Himmel das Todeslicht Sonne der Nacht, Licht der toten Augen Aposteln schlüpfen aus Alptraumecken weben ihre Netze zu unheiligen Zwecken Motten wie Leichtgläubige zum Schein sich retten Mit Litaneien den Wahnsinn in den Köpfen zu wecken Die Wölfe heulen, der Blutbefleckte lacht ... |
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47 | Hundskopf | |||
Vorschautext: Gierig blickt Eva die Schlange an und frägt Adam, ob er sie ihr pflücken kann saftige Äpfel fallen zu Boden, ihm zu Füßen ein Muskel streckt und reckt sich ihr ins Gesicht schmeckt die Zunge, leckt wie ein Hund schäumend tropft der Sabber, küsst den Mund verbeisst sich in der Unterlippe fest jetzt liegen sie im Gras und tanzen umschlungen lautlos ist der Kopf eingedrungen und er flüstert ihr von Sünde ins Ohr wie Glas und starr die Augen auf den blassen Lippen ein Lächeln verzückt ... |
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46 | Coca Negra | |||
Vorschautext: Coca Negra In seinem Tempel brennt das Wasser Gedächtnis verloren im spirituellen Rausch Versprechen der Absolution im Feuer Reinwaschung aller Wunden Bereinigte Sünden aus dem Fleisch Ein breites Lächeln während der Meditation Es begrüßen die Engelshuren, mit Flügeln wie Raben Sucht lenkt ab den Blick von Lebensqualen Sie picken die Augäpfel aus dem Schädel ... |
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45 | Orbit | |||
Vorschautext: Orbit Aufgepumpt ohne Grund Steige als Ballon ins Glück Dichte Wolken voller Sorgen Bleiben unter mir zurück Aus dem Schädel dampft der Traum Der Geist reist durch Zeit und Raum Schwerelos im Orbit schweben Ängste bleiben am Boden kleben Wolken trächtig mit Regen, sich träge bewegen ... |
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44 | Blütezeit | |||
Vorschautext: Blütezeit Dein Blut auf meinem Vertrag Abgemacht ist abgemacht Im Kopf beginnt der Teufelstanz Erst dort entfalte ich mich ganz Die Saat der Angst tief eingepflanzt Gedüngt und gewässert im Verstand Lockeren Boden ich in dir fand Das Licht brauch ich nicht In Dunkelheit wächst was erschreckt Sich Wurzel tief in die Seele gräbt ... |
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43 | Roter Stern | |||
Vorschautext: Roter Stern Reptilienherz, Reptiliengehirn, grüne Mütze, roter Stern Und sie marschieren gern und lang Mit einem Manifest im Arm, das sie verpflichtet Keine Poesie, keine Gedichte Dressur die sie abrichtet Kaltes Blut, graue Haut, Gesichter wie aus Stein gehauen Starre Augen, ganz gebannt, der eine hält den anderen gefangen Wie die Teile einer Kette, der Wille mitgezogen Straff und gespannt, fixiert der Verstand ... |
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42 | Venus Wein | |||
Vorschautext: Venus Wein Der Kellermeister lädt ein, zu probieren den neusten Wein Macht euch breit, vier Ohm voll werden geteilt Euch nenn ich Jünger, meine braven Sünder Ergötzt euch an ihrer Pracht, die Gier wie Feuer, Glanz im Auge erwacht Den Korken ziehe ich ihr dort, entsiegle, warm fließe Ströme herbei! Mit einem Plopp, der Duft gehalten, betört die Luft Wie frische Funken toll tanzen Rot mein Kopf, aus ihrem Fass es tropft, bis zum letzten, ... |
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41 | Rot | |||
Vorschautext: Rot In offener Wunde glänzt es Das Mohnfeld im Abendrot kennt es Es ist die Lebenskraft Es ist der Lebenssaft Dominant in Spaniens Leidenschaft Blutiger Tod Warnung und Verbot Es ist meine Lust Es wird mir zur Sucht O Rot! O Rot! ... |
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40 | Lotus | |||
Vorschautext: Lotus Glaube mir kein Wort Finde es selbst heraus Im kleinen wie im großen Und gehe wie eine Lotusblüte auf Schicht um Schicht bricht Gold strahlt dir ins Gesicht |
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39 | Basinus | |||
Vorschautext: Basinus Glasig schwebt der Blick, träge in die Wolken kommt nicht mehr zurück, bleibt im Nebel verschollen Tief das Blau des Himmel zu erkunden, aufgelöst und verschwunden Nur ein Gedanke |
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38 | Kein zurück | |||
Vorschautext: Und plötzlich gibt es kein zurück... |
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37 | Grüne Fee | |||
Vorschautext: Grüne Fee Komm zu mir, feine Fee der Nacht Ich öffne dir das Fenster weit Bitte deinen Zauber herein, ich warte allein Der Mond ist Gelb, wehe zu mir Umschwirre mir den Kopf Und gib mir einen Finger, dass ich ihn stechen kann Grün ist dein Blut und tropft auf Zucker Ich küsse deine zarte Hand Ein Funke von der Flamme gepflückt Brennt das schöne grün, braun-bitter ... |
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36 | Der Sprung | |||
Vorschautext: Der Sprung Träge wie die Schafe, Wölkchen am Himmel ziehen Die Tür geht auf, ich trete hinaus, der Wind zerrt an mir Manchmal will man mehr, und wissen wer man ist So kommt es vor, das man seinen Schirm vergisst Und immer näher kommt der Boden Doch auf dem Feld, zu hoher Gestalt, ein Heuhäufchen geballt So lande ich wie eine Feder im Stroh Das war ein Flug! Was bin ich froh! Ich habe wieder überlebt, schön das es mich noch gibt |
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35 | Divinorum | |||
Vorschautext: Divinorum Es kitzelt mich, lache wie verrückt Auf den Schädel hämmert das Glück Gedanken wie Pickel, aus dem Gehirn gedrückt Wie Luft aus meinem Körper gezogen Schwebe über mir, die Füße an der Decke oben Bin ich hier? Bin ich dort? Zwei Mal gleich, nur verschieden der Ort Wo, was, wie, wann, ich jemals war? Und keiner außer mir ist da ... |
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