Profil von Eva Pietsch

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Anzahl Gedichte: 178
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Gedichte gelesen: 17.940 mal
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Titel
58 Himmelsbesiedlung
Vorschautext:
Viele Sterne wohnen gern in Metropolen,
während andere sich auf dem Land erholen.
Im All ist die Verteilung der Lichter
darum mancherorts dünner und anderswo dichter.
Wenn sehr viele Sterne zusammenzieh’n
in Ballungsräumen, nennt man das Galaxien.
Dort ist es auch heller deswegen, denn
es gibt mehr Licht als in den ländlichen Gegenden.
57 Beobachtung
Vorschautext:
An der Sanduhr seh’ ich die Zeit vergehen.
Ich kann sie von hinnen rinnen sehen.
Durch Beobachtung hab’ ich herausgefunden,
die Zeit bewegt sich von oben nach unten.
56 Überflüssig
Vorschautext:
Man kann sich die ganzen Studien schenken,
die untersuchen, ob Menschen denken.
Während die Hälfte der Probanden schlicht denkt,
ergibt sich, dass die Kontrollgruppe nicht denkt.
Und die Studienleiter gehören im Mittel
zu einem dieser beiden Drittel.
Doch so ist das nicht immer.
Meistens ist es schlimmer.
55 Naturbeobachtungen
Vorschautext:
Sie ähneln sich beträchtlich, die beiden,
und wären nicht leicht zu unterscheiden,
hätte das Pferd nicht meistens Zügel
und der Pegasus stattdessen Flügel.
Das Aussehen des Feuersalamanders
ist dagegen auffällig anders.
54 Meine Meinung
Vorschautext:
Mich als Traditionalistin ergrimmen
Fische die fliegen anstatt zu schwimmen.
Ihnen fehlt meines Erachtens schon
etwas Respekt vor Tradition.
53 Dodo-Gedanken
Vorschautext:
Oft dachte das Ende der Nahrungskette,
dass es nichts zu befürchten hätte.
Die endgültige Extinktion
geschähe zwar anderen Spezies schon,
ihr selbst aber nicht. Das wär’ doch gelacht!
Das hatte der Dodo auch gedacht.
52 Unverdaulich
Vorschautext:
Wenn es viel Schrift zu sich genommen hat,
ist auch ein hungriges Gehirn mal satt.
Die Buchstaben werden - vom Hirn verdaut -
in graue Zellen eingebaut.
Ballaststoffe kann das Gehirn nicht leiden.
Es zieht vor, Unverdauliches auszuscheiden.
Das wird dann zu Sprechblasen geformt und
verabschiedet sich meist durch den Mund.
51 Ach, diese moderne Musik!
Vorschautext:
Heutzutage kann uns gar nichts mehr schocken;
noch nicht einmal eine Fuge für Blasblech und Glocken.
Selbst die abweichende Tonart hat kaum gestört,
weil sich das bei Fugen ja so gehört.
Wer hochschaute, sah die Engel tanzen
zu diesen fromm-fröhlichen Dissonanzen.
Gott zu Ehren mit Jubelschall
geschah dieser musikalische Auffahrunfall.
50 Innehalten
Vorschautext:
Ein Wimpernschlag, ein Atemzug
sind mitunter schon genug.
Geschieht ein Wunder, steht die Zeit
für eine kleine Ewigkeit.
So kannst du das Wunder schätzen,
anstatt daran vorbeizuhetzen.
49 Entdeckung auf Reisen (Bardowick)
Vorschautext:
Aus dem bequemen Korbstuhl hatte
ich Blick ins Grün, ins regensatte.
Im Wintergarten durft' ich trocken
Bei einer Tasse Kaffee hocken.
Gut aufgehoben war ich hier
inmitten von altem Gebälk und Papier.
Zum Juwel unter den Bibliotheken küre
Ich diese - nicht nur für die Leih-Lektüre.
Welch gastlicher Ort für eine Pause!
Ich nähme ihn gerne mit nach Hause.
48 Französisches Bett
Vorschautext:
In diesem Bett soll'n wir zwei weilen,
das Kissen und die Decke teilen?
Schläft man in Frankreich auch bescheiden,
so will darum doch ich nicht leiden.
Wart' nur! Dein Teil der Decke flieht,
wenn jemand kräftig daran zieht.
Ganz genau zu diesem Zwecke
wickle ich mich in die Decke.
Wenn du mich nicht gewähren lässt,
und du hältst das Kissen fest -
Hui, mein Schatz! Dann wirst du staunen.
Munter fliegen dann die Daunen.
...
47 Sehr klug (bis auf einige)
Vorschautext:
Bibliotheken sind magische Orte.
Da gibt es viele schlaue Worte.
Ich kann zwischen ihnen spazieren gehen,
oder sie mir aus er Nähe besehen.
Schaue ich etwas genauer hin,
find' ich, die meisten ergeben Sinn.
Ihr Worte, ich hoffe, ihr nehmt's mir nicht krumm,
doch einige von euch finde ich dumm.
46 Zuviel des Guten
Vorschautext:
Wenn es viel Schrift zu sich genommen hat,
ist auch ein hungriges Gehirn mal satt.
Die Buchstaben werden - vom Hirn verdaut -
in graue Zellen eingebaut.

Ballaststoffe kann das Gehirn nicht leiden.
Es zieht vor, Unverdauliches auszuscheiden.
Dann wird es geformt zu Sprechblasen und
verabschiedet sich meistens durch den Mund.
45 Nichts als Ausreden
Vorschautext:
Nach dem Entspringen aus der Quelle
folgt das Bächlein dem Gefälle.
Ist das Gelände eher flach,
wird das Wasser gar nicht wach.
Träge dümpelt es voran,
weil es halt nicht schneller kann.
Doch geht es steil hinunter,
dann wird das Wasser munter.
Es hüpft und springt und stürzt zu Tal,
als hätt’ es keine and’re Wahl,
womit es auch begründet,
weshalb es dort nur mündet.
...
44 Fragen einer Gewerkschafterin an Sisyphos
Vorschautext:
Das ist ein seltsames Tageswerk:
Du rollst eine steinerne Kugel zu Berg.
Am Abend rollt sie wieder zurück.
Tags drauf versuchst du erneut dein Glück.
Man tut ja vieles für sein Geld,
auch manches, das einem nicht gefällt,
was man so genau nicht nimmt,
solange die Bezahlung stimmt.

Als Gewerkschafterin frag’ ich dich, Sisyphos:
Wie viel zahlt dir denn dein Boss?
Zahlt er dir denn eigentlich schon
...
43 Black Friday
Vorschautext:
Die Qualität bleibt auszuloten
bei all den Sonderangeboten.
Womöglich gehört von dem, was "rausmuss",
vieles eher in den Ausguss.
Oder es lässt sich als Brennstoff verwenden,
um nicht Ressourcen zu verschwenden,
so dass wenigstens der Heizwert
zuguterletzt des Käufers Geiz ehrt.
42 Kleines Geschenk zum neuen Jahr (Knisterkaugummi)
Vorschautext:
Zu Anfang knallt es und knistert auch,
ein neues Jahr, so ist es Brauch.
Dann eifert es seinem Vorgänger nach.
Was knisternd neu war, liegt bald schon brach.
Am zweiten Januar verwandelt sich's jäh
in Alltag, und es wird klebrig und zäh.
So rasch kann der Zauber der Neuen verwehen.
Lass Dir das mal auf der Zunge zergehen!
41 Bester Freund
Vorschautext:
Jeder Vertreter der Spezies verhält sich
ausnahmslos kuschelig und pelzig.
Von anschmiegsamem Naturell
ist er, denn plüschig ist sein Fell.
Die Tugend der Verschwiegenheit
ist ihm höchste Obliegenheit.
Ihm kannst du alles anvertrauen
und dabei in die Augen schauen.
Über die Kunst der Diplomatie
verfügt er: Er widerspricht dir nie.
Du musst ihm nur in die Knopfaugen blicken,
dann siehst du sachte ihn Zustimmung nicken.
...
40 Umsonst gelesen
Vorschautext:
Antwort auf die zentralen Fragen des Lebens
suchst du in diesem Gedicht vergebens.
39 Lass doch den Unsinn! oder: Nicht mein Vorbild
Vorschautext:
Du könntest doch inzwischen wissen,
deine Lage ist besch...
Nachdem all deine Vesuche vergebens waren,
lass die Hoffenung deines Lebens fahren!
Ergibt deine Aufgabe keinen Sinn,
ist es besser, du schmeißt alles hin.

Tagtäglich sollst du gen Gipfel stürmen
samt einer Kugel, um sie draufzutürmen.
Das dient doch niemandem auf der Welt,
Sisyphos, du Anti-Held!

...
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