Gedichte über Trauer

Sein halbes Leben lang wurde er ausgeschlossen
Gehänselt, verspottet und manch Tür blieb ihm verschlossen
Doch ich kannte ihn nur lachend
Immer mit einem Witz auf den Lippen

Er war doch mein Freund gewesen
Warum habe ich den Schmerz nicht
In seinen Augen gelesen?
Das Verhängnis nahm seinen Lauf

Witze wurden gerissen und ich habe nicht zugehört
Habe nicht gesehen wie es ihn zerstört
Sein Lachen klingt mir nun
Schal in den Ohren

Eines Tages war sein Platz leer
Und ich wusste und spürte nichts mehr
War wir betäubt von seiner Tat

Den Tod soll er gefunden haben?
Er sprang in den kalten Fluss rein
Die müssen sich irren
Das kann doch nicht sein

Ich habe Nächtelang getrauert um ihn
Weinte und fühlte mich auf einmal
So verlassen
Habe ich ihn vielleicht im Stich gelassen?

Anmerkung: Tim Ribberink nahm sich mit 20 Jahren das
Leben, weil er gehänselt, ausgeschlossen
und verspottet wurde. Das hat mich sehr
betroffen gemacht. Dies möchte ich ihm und
allen Menschen widmen, die darunter leiden
(müssen).

Oh, göttliches Wesen!
Warum nahmst du mir die Liebsten?
Als wär es gestern gewesen

Der Schmerz und die Trauer kehren immer wieder
Und manch einmal fällt es der Vergessenheit anheim
Oh, Tod, dein herzloses Lächeln streckt mich nieder!

Hätt ich auch alle Berge der Welt erklommen
Alle Flüsse überquert und durchschwommen
Und doch wird meine letzte Stunde kommen

Nirgends kann ich dir entrinnen
Du, der das Leben endlich macht
Kann mich deiner nicht entsinnen

Warum nahmst du das Leben
Und hinterlässt einsame Seelen?
Der, der den Menschen nur Leid und Trauer gegeben
Ich weiß, ich urteile hart über dich
Der, der doch nur ein Teil der Ewigkeit ist
Und doch zerreißen das Leid und die Schmerzen mich

Könnt ich doch nur einmal mit dir reden
Du schweigender Gesell
So würde ich mit dir ums Leben Fehden

So bleibt mir nur das Warten auf dich
Der stets seine Beute kriegt
Wann, Tod, holst du mich?