Was Minchen vom Schaf Henriette erfährt
Ein Gedicht von
Doris Grevesmühl
An einem schönen Frühlingsmorgen traf
Katze Minchen, Henriette, das Schaf.
Minchen sah sie von allen Seiten an,
fragte, ob ihr das dicke Fell nicht sei zu warm.
Henriette aber sagte nur:
“Ich trage es bloß bis zur nächsten Schur,
denn dann schneidet der Schäfer es wieder ab.”
Minchen meinte, dann sei sie doch nackt.
Henriette hat darüber nur gelacht:
“Das wächst bis zum Winter ja wieder nach.”
“Und was wird eigentlich mit dem Fell gemacht ?”,
hat Minchen sie neugierig gefragt.
"Die Schäfer haben schon früher erkannt,
dass man das Fell gut verwenden kann.
Man kann daraus nämlich Fäden spinnen
und so sehr schöne Wolle gewinnen.
Weil der Schäfer fast immer draußen ist,
hat er sich daraus wärmende Sachen gestrickt.
Auch heute ist Schafwolle noch beliebt,
obwohl es Wolle aus Kunstfasern gibt".
Minchen hätte gern noch mehr erfahren,
doch Henriette wollte lieber grasen.
Inzwischen zogen dicke Wolken auf
und Minchen lief nun lieber nach Haus.
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