Tierstunde

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Wenn ich nach des Tages Müh und Hetze
mich abends auf die Bank hinsetze,
geht es noch Mal richtig rund,
denn dann kommen Katz und Hund.

Zuerst die Katze ihren Schwanz versteift
und damit meine Schenkel streift.
Sie erzählt mir im Vorübergehen,
was am Tage so geschehen.

Ein hübscher Kater kam geschlichen,
doch sie ist ihm gleich ausgewichen.
Damit der Rückweg nicht so schwer,
schleckte der den Milchnapf leer.

Ein wilder Hund, neu im Revier,
wollte an den Kragen ihr.
Sie gab ihm eine Nasenkralle,
die merkt er sich in diesem Falle.

Inzwischen lag meine Hündin Parade
und beleckte meine Wade;
weil ich bei dem Nachbarn war,
dort gibt es ein Rüden Paar.

Jetzt fragten ihre braunen Augen,
ob die beiden auch was taugen.
Denn gemeinsam buddeln sie doch
unterm Zaun ein Riesenloch.

Ich hörte ihnen aufmerksam zu,
lobte sie und ging zur Ruh.
Ist es richtig, was sie taten,
oder nehme ich den Spaten?

19.06.2016 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Tierstunde

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05.07.2016
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