Pflaumenmus

Ein Gedicht von Heinrich Baumgarten
Pflaumenmus


"Das Pflaumenmus, es ist ein Muß",
So schallt es durch die Runde.
Und in der Tat, wir wissen es,
Ist es in aller Munde.
Bedeckt es doch, gesüßt, versoßt
Den deutschen morgendlichen Toast.
Die Konsistenz ist meist die gleiche -
Egal, wer es gebrauet hat -
Und praktisch ist daran das Weiche,
Benutzt man es an Kleisters Statt.
Wie oft zeigt sich auf Rock und Hose
Die Klebekraft der blauen Soße,
Und Weißer Riese, Omo, Dash
Verlieren ihre Wirkung rasch,
Kapitulieren vor der Kraft,
Die dauerhafte Flecken schafft.
Wie gut, daß man den Stein entnahm,
Bevor die Frucht man muste,
Daß die Idee der Hausfrau kam.
Sonst gäbe es Verluste
Gewiss am Amalgam.
Denn blieb er drin, der Pflaume Stein,
Gleichsam als Pudels Kern,
Dann wären alle kleider -Bein
"Stone washed" - ja, meine Herrn!

Informationen zum Gedicht: Pflaumenmus

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23.07.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Heinrich Baumgarten) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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