Oh schwarz mir graut

Ein Gedicht von Wilfried Kalinka
Die neue Technik das ist bekannt,
produziert Schöpfung nun aus Menschenhand.
behördlich registriert, wird Natürliches jetzt aussortiert.
Marktinteressen formen die Natur,
Artenvielfalt stört da nur!

Schmetterlinge werden verboten, das ist Fakt,
denn die fliegen nicht im vorgeschriebenen Takt.
Bereinigung der Farben und Formen tut Not.
Drum zuerst weg mit leuchtendem Rot,
aufdringlichem Gelb und verschwenderischem Grün.
Und Mischmasch gibt’s sowieso viel zu viel.
Braun ist verbraucht, drum schwarz ist das Ziel.

Schwarz auf weiß, von links nach rechts, geschmackvoll kariert, kein Strich außer der Reihe,
rationell geometrisch und funktionell symmetrisch, wie Zwillinge aus einem Ei e
Vielfalt
ist gleich Unordnung,
Toleranz
gleich Schwäche
Freiheit
Verschwendung,
Gerechtigkeit
Utopie
und alles ist käuflich auch rechteckiges Kraut.

Oh schwarz, mir graut!

Informationen zum Gedicht: Oh schwarz mir graut

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28.12.2012
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Wilfried Kalinka) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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