Mode als "Liebestöter"

Ein Gedicht von Ingrid Baumgart-Fütterer
Es verheddert sich Firlefanz
beim Küssen in seinem Haarkranz
Nadeln stechen, Perlen drücken,
trüben des Mannes Verzücken.

Die Federboa ihn kitzelt,
über sein Niesen sie witzelt
Glanz der Stasssteine ihn blendet,
enttäuscht er den Kopf abwendet.

Als es endlich Richtung Bett geht,
der Mann die Welt nicht mehr versteht
ihr Korsett ist so fest verschnürt,
beim Öffnen er Schmerzen verspürt.

Häkchen zereissen seine Haut
Finger bluten, es höhnt die Braut,
als noch Fischstäbchen stechen zu,
verliert der Mann vollends die Ruh.

Sie verliert mit ihm die Geduld,
gibt ihm am Fiasko die Schuld
er regt sich auf, springt im Quadrat,
will nun endlich schreiten zur Tat.

Leider k0mmt er nicht zur Ruhe,
stolpert über Stöckelschuhe
Absätze bohren sich ins Fleisch,
nicht nur die Knie sind butterweich.

Informationen zum Gedicht: Mode als "Liebestöter"

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30.04.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ingrid Baumgart-Fütterer) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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