Klage

Ein Gedicht von Jasmin Pahlisch
Ach, wie wünscht ich mir so gerne,
dass ich nicht ich, wie ich es bin!
Entfliehen dem schnöden Alltag
und lösen mich von der Welt!
Ach, könnt ich doch einmal entfliehen
und ein Anderer sein, nicht ich,
mit Hingabe, mit Leidenschaft
eintauchen in eine Welt,
die sich in mir offenbart?
Wie wünscht ich, nur einmal
auf den Brettern der Welt zu stehen
und die Menge bangen, hoffen,
lieben und leiden zu lasen,
weil ich es in diesem Moment
in mir selbst verspüre.
Wie wünschte ich, mich zu entfalten,
aufzugehen unter den Blicken der Menschen,
die vom zarten Hauch der Äliosharfe entzückt
Gefühle fühlen, die die meinen sind.
Doch ach, es wird nie werden!
Bleiben werde ich der stumme Poet,
das Mädchen, die Frau, die zwischen
allen anderen Menschen
nach Luft schnappt und erstickt,
sich nicht herausdrängen kann zum Licht!
Wie weh wird mir daran zu denken,
verdammt nur zu sehen
und es nicht tun zu können!
Das verbrennt mir die Seele,
das zerreißt mir das Herz.

Informationen zum Gedicht: Klage

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03.06.2015
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