Im Tale die Glocken erklingen!

Ein Gedicht von Thomas De Vachroi
Im Tale erklingen weitab die Glocken,
schneeweiss fallen die ersten Flocken.
Nicht mehr weit ist nun die Zeit
für das weihnachtlich festliche Kleid.

Es singen die Alten in bekannter Weise,
die jungen hören es ganz leise -
da erklingt die erste Schelle
drüben in der kleinen Kapelle.

Man probt, so lauten die Sitten
keiner im Dorfe lässt sich sehr lang bitten.
Im Chor wollen alle singen,
wenn die ersten Weihnachtsglocken erklingen.

Man achtet sehr wohlgenau
auf jeden Mann und jede Frau -
wie sie beten und sich bewegen,
wenn der Pfarrer verteilt den Segen.

Der Jubel hält sich allerdings in Grenzen
denn in der Ecke steht der Bauer Lenzen.
Scheiden lassen will sich dieser Mann
weil er mit seiner Ilse nicht mehr kann.

Ilse weint ganz fürchterlich
hinter ihr steht der Wüterich.
Zwei Kinder hält sie an der Hand
für alle aus dem Dorf - eine Riesenschand.

Was soll sie tun, was soll sie machen -
keiner kann darüber lachen.
Der Bauer, eine Magd hat er sich genommen
und den Gipfel der Lust erklommen.

Wie kann man nur in der Weihnachtszeit:
Der Pfarrer von der Kanzel schreit-
Frau und Kinder für eine Magd verlassen
und mit einer Scheidung sich befassen.

Armer Sünder was machst du bloss,
legst die Hände in den Schoss.
Lässt Frau und Kinder allein zu Haus
oh welch ein Jammer, welch ein Graus.

Und die Moral von der Geschicht:
Liebe Leut, versündigt euch nicht.
Und Allen im Land - weit und breit -
eine besinnliche Weihnachtszeit!

Thomas de Vachroi anno domini 2012

Informationen zum Gedicht: Im Tale die Glocken erklingen!

1.835 mal gelesen
(5 Personen haben das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
09.12.2012
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Thomas De Vachroi) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige