Im Abfall zum Aufprall [Sin]

Ein Gedicht von Tobias Friedrich
So erblicke ich mich selbst im Antlitz des Unvermeidbaren
und lasse mich von meinem Kopf breitschlagen.
Gefüllt mit Allem und unfähig zu reißen,
drifte ich weiter ab und zerstückel' und bröckel' in viele, tausend Schneisen.
Zwischen zwei Wänden eingesperrt und gefangen,
stemme ich nun und immer dagegen.-befangen.
Ich bin verzweifelt, mir selbst erlegen, ringe und quäle,
doch das Maß ist voll.
Mein Geist schmettert donnernd zu Boden.
Irgendwann und immer wieder musste es so kommen.
Ich schaffe es nicht zu toben.
Bin jetzt ruhig und beklommen.

Dennoch gleichzeitig, abermal unzählige Explosionen.
Mein Sichtfeld verschwimmt.- Ich bin blind.
Ich reite durch den Sturm haltlos, ohne Ziel, todesmutig, geschwind.
Es ist mein Kopf, mein Leben, das ist klar!
Aber ich falle ab, kratze und winsle an Vorsprüngen.
Doch falle ab, lethargisch und lasse mich verschlingen.

Ich bin gezeichnet, gebannt, wutentbrannt!
Wie kann's denn nur sein?!
Es schallt rein, aber nicht raus.- Bin gedrängt an den Rand.
So geht es ab in diesen sorgenumlasteten, befremdlich-vertrauten Anti-Hain.

Mein Geist schlägt Wellen und ich drohe in der Flut zu versinken, zu ertrinken.
Mir ist heiß, mir ist kalt. So zerstobe ich im endlos' Sternenmeer in überall' Richtungen.
Und fahre zusammen, zeitnah, auf einen Punkt.-
-Das Beinah'-systematische Chaos.- [Sin]

Informationen zum Gedicht: Im Abfall zum Aufprall [Sin]

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10.11.2016
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