Ich sah auf meine schönen Hände

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Ich sah auf meine schönen Hände

Ich sah auf meine schönen Hände,
Die untätig jetzt vor mir lagen
Und sie so weiß, wie unsere Wände
Hilfreich sind, um mich zu tragen.

Früher spielten sie Konzerte
Von Mozart, Bach und Händel.
Der Ohrspeicheldrüsentumor das verwehrte:
Das Alter hat mich schon am Bändel!

Adern, Falten, Altersflecken
Zeigen die Hände, Gesicht in Fülle,
Doch immer noch muss ich witzeln, necken
Und meide die Masse – und das Gewühle.

Freunde haben kaum solche Hände –
Haben sie vielleicht weniger getan?
Einschneidend bleibt das jene Wende –
Gerade für einen kreativen Mann.

Denn meine Hände altern schneller,
Weil der Geist ihnen Kräfte raubt.
Gleichwohl wird dadurch manches heller,
Weil dieser an die Sprache glaubt.

So seh' ich auf die schönen Hände
Und weiß, da ist noch Vieles drin.
Manchmal führen sie ja zur Lende –
Auch darin liegt ein Lebenssinn.


©Hans Hartmut Karg
2022

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Informationen zum Gedicht: Ich sah auf meine schönen Hände

201 mal gelesen
13.09.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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