Halkyonischer Vormittag

Ein Gedicht von Roman Tieck
Die Hennen gackern, der Hahn lauthals kräht.
Eine weiße Wolke steht
einsam hoch am blauen Himmel
und von ferne tönt Gebimmel.

Eine Taube friedlich gurrt.
In meinem Arm die Katze schnurrt.
Über mir die Bäume ragen -
und in mir regt sich ein Behagen

wie ein weiter, stiller See,
spiegelglatt und unbewegt,
an dessen Ufersaum ich steh,
nicht der kleinste Hauch sich regt.

Ein Wohlgefühl nimmt ganz mich ein.
Könnt nicht so mein Leben sein,
frei von aller Erschütterung,
Verzweiflung und Verbitterung?

Ach, ich wünscht’ es mir so sehr!
Doch daran zu glauben, fällt mir schwer.

Informationen zum Gedicht: Halkyonischer Vormittag

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11.02.2023
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