Feuerblume und Sternentänzer

Ein Gedicht von Jasmin Pahlisch
Man sagt, hoch in den Wäldern
verliebten sie sich.
Sie, eine Blüte wie Feuer,
sammelte Kräuter wohl im Gebüsch,
hob die Augen, wie Bergseen so schön
und sah ihn hoch oben auf den Felsen stehn.

Sternentänzer nannte man ihn,
Waldläufer, ein Kind wohl der Elben.
Seine Augen, tief wie die Nacht,
trafen die ihren, ein Quell' aller Freuden.
Ihre Liebe blieb nicht in der Ferne,
sondern loderte heiß, wie das Feuer der Sterne.

Man sagt, einst verschwand der Geliebte,
sie rief ihn trauernd, voll Schmerzen.
Er war fort und kam nicht zurück.
Sie trug sein Kind unter dem Herzen.
Ein Jahr lief sie von Ort zu Ort,
doch sie fand ihn nicht. Er war fort.

Wo sie sich zuerst gesehen,
schenkte sie dem Kind neues Leben,
doch die Blume aus Feuer war verblüht,
sie musste ihr eigenes geben.
Im Tode hörte sie frohe Lieder
und fand ihren Sternentänzer wieder.

Informationen zum Gedicht: Feuerblume und Sternentänzer

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15.07.2019
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