Eitelkeiten

Ein Gedicht von Hans Witteborg
Vanitas, ohVanitatis
(oh Eitelkeit der Eitelkeit)

Ein Dichter, der so insgeheim
nur seine Freunde hat beglückt,
der liess sich mit der Presse ein.
Von nun an wird sein Werk zerpflückt.
Auf jener Seite für Lokales,
wo sonst die Blumenzüchter stehn
- für dieses Dorf was ganz Normales-
des Dichters Abbild war zu sehn!
„Ach“, sprach der Hauspoet ganz nüchtern,
„ein Bild, wo jeder mich erkennt,
im Grunde bin ich doch eher schüchtern
und nun auf einmal prominent?
Was soll ich anzieh´n? Wie verhalten?
Wann kommt die erste Fernseh-Show,
die Autogramme – wie gestalten?
Nein, prominent sein macht nicht froh.“
Nachts liegt er wach.“Was ist zu tun,“
spricht er zur lang ihm Anvermählten.
Gedanken liessen ihn nicht ruhn,
die ihn schon eine Weile quälten.
Er sprach:“ vor allem sage ich,
und darauf werde ich auch pochen,
unsre Menus verändern sich,
du lernst für Prominente kochen!!“

Informationen zum Gedicht: Eitelkeiten

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26.02.2013
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