Ein andrer Blickwinkel

Ein Gedicht von Roman Herberth
Man klagt, doch jeder Schmerz verjährt.
Dann ist er nicht mehr von Belang.
Dann wirkt man wieder abgeklärt.
Und Schönes nimmt man in Empfang.

Ein Kummer lässt uns nicht mehr los.
Wir werden von ihm schikaniert.
Man legt die Hände in den Schoß,
Nach kurzer Frist wird er halbiert.

Die Sorge, die uns niederdrückt,
gewinnt an Größe und an Macht.
Jedoch weil uns das Schicksal glückt,
verliert sie die Entscheidungsschlacht.

Ein Himmelhoch fällt plötzlich tief.
Man weiß nicht, wie es dazu kam.
Man sieht es später positiv,
denn es passt gut in unsren Kram.

Die tiefen Wunden heilt die Zeit.
Wohl keiner der davor erschrickt.
Und es versiegt das Tränenleid,
weil unser Winkel anders blickt.

Informationen zum Gedicht: Ein andrer Blickwinkel

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03.02.2014
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