Die Stadt schläft

Ein Gedicht von Marcel Strömer
Die Nacht entkettet Schattenwesen
neben mir. Sie gleichen mir und
halten Schritt, wären sie nicht
im Schnittpunkt dezentriert

Regentropfen kreiseln abwärts
in Slow Motion, der Mond zu warm
Ich weiß: der Schmerz kann dauern,
und gewöhne mich allmählich daran:

an emsige Internet-Dauerschleifen,
die als Kettenbriefe durchrasseln
Die Spaßgesellschaft wieder einmal,
sie wirkt grundlos glücklich!

Hier und da, ein Muskelpoet
mit viel Zucker im Blut, sonst leere Straßen
Ich erhasche einen Windstoß Glück,
zwischen den eindimensional Fühlenden

Mein Gedanke verinnerlicht das neue Gesetz:
Unsere Pflicht gilt Respekt und Toleranz - seltsam!
Wird nicht währenddessen alles weggerafft,
was nicht niet- und nagelfest ist?

Wir untersuchen Jeden, sammeln Blut
und Samen von Anderen für Andere.
Mein Regenbogen scheint farbgestört!
Die Stadt schläft, ich will noch nicht sterben!



© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 26.09.2015)

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Informationen zum Gedicht: Die Stadt schläft

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26.09.2015
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