Die Kunst zu Schreiben

Ein Gedicht von Marcel Strömer
ein restlicher Hauch Paradies
tröstet die verlassene Furcht
was schon vor Geburt präsent
richtet sich meisterlich erneut auf
entspringt ein innerlicher Quell
wonach Welt begehrlich drängt
tritt aus begrünter Verschwiegenheit hervor
trotz eigener Zerbrechlichkeit
ist er wie aus Scherben geformt
Zug um Zug aufgerichtet
der vergöttlichte Wonnestein
der die Münder wie atemverliebt
den Sorgenhang abermalig entlang
wortlautraubend schleifen lässt
ihr Zitterkleid behutsam abstreift
der den Zauberhut schwebend lüftet
das unentdeckte Maß ins Auge wirft
den Radius aufs Ganze richtet
zwischen Präsenz und Prägung
versucht, nicht den Halm zu knicken
am heiligen Ort, an dem gedroschen
an dem Denkmäler gesalbt
wo das Sein, zum Sinn wurde
nicht um die Wunde neu zu führen
nicht alle Tode aufzuzählen
auch nicht die eigenen



© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 17.03.2016)

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Informationen zum Gedicht: Die Kunst zu Schreiben

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17.03.2016
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