Die Flut

Ein Gedicht von Hansjürgen Katzer
26. 12. 2004 (Den Toten zum Gedenken)

Das Meer, das so still und so friedlich lag,
ward zum tosenden Dämon an jenem Tag.
Die Mörderwellen schlugen über den Strand,
verschluckten die Menschen, fraßen gierig das Land.

Wohin man auch blickt, nur noch Trümmer und Schutt,
wo gerade noch Leben, scheint alles kaputt.
Verzweiflung und Angst, stille Ohnmacht und Not.
Dieser Tag brachte tausenden Menschen den Tod.

So elend, so grausam gingen viele zu Grunde,
ertrunken, zerschlagen im salzigen Schlunde.
Dieser Tag macht so wütend, so zornig, beklommen,
die Flut hat gar viele für immer genommen.

Der Mensch war hilflos, gegen diese Gewalt,
das Meer bot sich uns als Schreckensgestalt.
Diese Bilder, schlimmer als man je hat geglaubt,
haben jede Illusion vom Paradies uns geraubt.

© Hansjürgen Katzer, Dezember 2004

Informationen zum Gedicht: Die Flut

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30.12.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hansjürgen Katzer) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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