Der letzte Tag

Ein Gedicht von Sarah Holzmaier
Der Tag, an dem die Welt unterging,
an dem die Zeit stehen blieb
und die Erinnerungen im Wind verflogen sind.

Der Tag, an dem die Menschen versuchten zu überleben.
Vergeblichst.
Denn keiner entkam ihm,
dem all bekannten Tod,
der Leben für Leben nacheinander auslöscht.

Sie standen im Dunkel.
Die Sonne war untergegangen.
Von Minute zu Minute schwand die Hoffnung auf Leben.

Keiner von ihnen war darauf vorbereitet,
in wenigen Sekunden, Minuten und Stunden
das wichtigste in ihrem Leben zu verlieren,
Familie und Freunde vor sich sterben zusehen.

Auf der Straße hörte man die ersten Schreie.
Es wurden mehr und mehr
und schließlich war es vorbei.
Totenstille.
Es schien so, als hätte es sie nie gegeben, diese Welt.

Es war aussichtslos, auf dieser Erde zu überleben.
Es gab keine Hoffnung mehr.
Es war entschieden.
Diese Erde war dem Untergang geweiht.

Die Menschheit war ausgestorben.
Ein paar Jahre, dann wären sie sowieso tot gewesen,
durch die Kriege, die diese Menschen führten.

Sie wollten Ruhm und Macht.
Immer mehr und mehr;
wollten mehr besitzen, wie für sie vorgesehen war;
waren nicht zufrieden mit sich selbst.
Nichts war gut genug für sie
und das Geld regierte so die Welt.

Das war also ihr letzter Tag auf dieser Erde;
ihr letzter Tag voller Frust und Traurigkeit.
Die Tränen liefen ihr über die Wangen.
Sie war erfüllt von Angst.

In ihren letzten Sekunden sah sie ihr Leben im Zeitraffer vorüber gehen;
all die Erinnerungen und Erfahrungen, die sie hier gesammelt hat.
Unfassbar. Es ist alles vorbei.
Sie schloss die Augen und schlief friedlich mit einem Lächeln ein.

Informationen zum Gedicht: Der letzte Tag

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07.05.2017
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