Hörst du die Musik?

Ein Gedicht von Nele P
Hörst du die Musik?
Die Musik der Freiheit,
des freigelassenen Geistes, der gefangenen in seiner Schönheit, die Melodie der Traurigkeit spielt.
Er sieht seine Schönheit nicht, er überspielt sie,
gekonnt in seinem Schauspiel voller Wut und Enttäuschung.
Aber wovon? Wovon ist er enttäuscht? Er hat doch alles.
Er ist ein Schatten, ein dunkler Rauch, der, getragen vom Wind, durch die Lüfte zieht, allein.
Er hat doch alles?
Unzufrieden mit sich und der Welt, reist er, .. er reist weit umher und kommt doch nicht fort.
Irgendwas beklemmt ihn, irgendwas macht ihn traurig.

Ich merke,
Berühmtheit und Vermögen,
all das ist nichts,
wenn man allein ist,
sein Heim misst und wenn
man getragen vom Wind
durch die verbrauchte Luft zieht.

Ich habe eine Gestalt gesehen,
tief in meinem Herz,
welche bepackt mit tausend Schmerz,
eine zarte Seele trägt -
und doch in voller Trauer lebt.

Sie hat doch alles?
Und doch ist sie von Unglück geprägt,
merkt nicht, das ihr Herz noch schlägt.
Tief in ihr, ja - da ist Hoffnung,
ein Funken davon in ihren Augen

und sie würde beginnen zu leben,
beginnen zu schweben ÜBER die verbrauchte
Luft,
aus ihrer verdreckten Gruft,
aus all dem Schatten!

Sie hat doch alles?
Ja, sie hat jegliche Art von Angst, die man haben kann,
die Angst vorm Versagen,
vorm Verklagen und schwere Steine
tragen.
Sie glaubt, sie ist an falscher Stelle,
macht alles verkehrt und lebt nicht.


Nicht so wie es man von ihr verlangt,
nur dann würde sie anerkannt,
anerkannt als gutes Gemüt,
welches man im Alltag des Lebens sieht.

Beklemmt ist sie, beklemmt,
weil sie ja doch keiner kennt
und weil sie nicht das ist, was sie -
was sie sein möchte,
was sie sein will,
was sie sein kann,
was sie zu sein vermag,
aber all das ist nur dahin gesagt.

Nur in der Nacht
sieht man die Träne ihres Lebens nicht,..
Nur am Abend, wenn es keiner sieht,
zeigt sie sich.

In dem Wasser
spiegelt sich ihr Spiegelbild,
voller Schönheit,
doch so entstellt,..

Das arme Kind,
ja, das arme Kind,..
denn was ihr Leben so bestimmt,
bestimmt eigentlich jemand anders,
jemand Fremdes.

Jemand beeinflusst ihr Tun und Handeln,
meines Achtens eine Schande,
sollte nicht jeder Mensch Mensch sein,
ein Geschöpf mit Arm und Bein,
ein Geschöpf mit Verstand
und Schönheit ?

Oder ist das zuviel, ..Jeder ist doch ein Tropfen des weiten Ozeans,
des Meeres, jeder ist allein und glitzert
und trotzdem bilden alle Tropfen eine rießige Fläche Eleganz,
Eleganz, Schönheit und Glanz,
erst wenn Tropfen für Tropfen fließt,
erst dann passiert es, dass sich ein Ozean aus
allem zusammenschließt,

ein Ozean, ein wunderschöner großer Ozean,
glitzernd,

er hat doch alles?

Informationen zum Gedicht: Hörst du die Musik?

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02.06.2015
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