Aufhellung

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Aufhellung

©Hans Hartmut Karg
2017

Nicht jeder hat sich selbst im Griff,
Wo er sich öffentlich gebärdet,
Weil niemand ihn zum Anstand rief,
Wenn er Sozialität gefährdet.

Manchmal steigt Wut in solchen auf,
Denn sie sind meistens sehr cholerisch
Und führen ihren Lebenslauf
Bisweilen dann doch recht hysterisch.

Da kam ein Mann, ein Psychiater,
Der hatte einen feinen Rat,
Denn er war auch Lebensberater
Und stets ein Freund der guten Tat.

„Nimm Walnüsse nur immer mit,
Die in der harten Schale stecken.
Bist Du wütend, lenk' Deinen Schritt
An einen Rangen zu den Hecken.

Grabe mit einem Stock ein Loch,
Steck' dort die Walnuss dann hinein.
Nach einem Jahr zeigt diese doch
Ihr Grün – es muss Bäumchen sein!“

Er folgte diesem weisen Rat,
Wenn seine Wut ihn wieder trieb.
So schritt säend er dann zur Tat:
Mit einem Stock ein Loch er hieb.

Und, ja, es kamen übers Jahr
Viel Walnusstriebe bald zusammen,
Weil dadurch er befriedet war
Und nun die jungen Bäume prangen.

Nach einem Jahr zeigt seine Wut
Nussbäume bald in großer Zahl.
Die machen es dann wieder gut,
Was vorher allen Seelenqual.

Die Dunkelheit bringt manchmal Licht,
Wenn sie geschickt kanalisiert
Und so ein alle nervend' Wicht
Erfolg mit neuem Handeln spürt.

*

Informationen zum Gedicht: Aufhellung

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16.06.2017
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