Absurd

Ein Gedicht von Hans Witteborg
Er ist des Daseins überdrüssig
und fühlt sich deshalb überflüssig.
Steigt in die Wanne, lupft den Propfen,
hofft nicht die Rohre zu verstopfen,
weil er sich sicher besser fühlt,
wenn zügig er hinweg gespült!

Allein es sperrt sich die Physik.
Festkörperteile sind zu dick,
das Rohr, nur zwei Prozent abschüssig,
verweigert alles, was nicht flüssig.

Der Mensch bleibt in der Wanne sitzen
und ein Gedanke tut aufblitzen:
Wer sich so ü b e r f l ü s s i g fühlt,
nackt in der Wanne sich verkühlt.

Die Lebensgeister schnell erwachen,
er schlüpft in seine warmen Sachen.
Man sieht, auch wenn man lebensmüde
sich nicht gern nackt zeigt, wenn man prüde!

Informationen zum Gedicht: Absurd

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27.12.2013
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