Das Wort beim Wort genommen II (aus UN-Sinniges)

Ein Gedicht von Roland Hass
Der Schwarzmaler

Kein andrer Maler gilt als so umstritten,
weil gänzliche neue Wege er beschritten.
Mit schwarzer Farbe malt auf schwarzem Grund,
er schwarze Schafe in der Abendstund.

Der langsame Walzer

Beim Straßenbau auf der Chaussee
walzt er ganz langsam aber mit Effet
und glättet dabei Tag um Tag
den Straßenobenaufbelag

Das Bullauge

Im Gegensatz zu Ochsenaugen,
die nicht mehr für die Liebe taugen,
lässt sich vom wilden Aug des Bullen
jedwede Kuh sofort einlullen.

Der Zitronenfalter

O, der Beruf ist nicht von ungefähr
bei diesen runden Dingern wirklich schwer.
Beim Brausemachen braucht man sie in Massen,
damit Zitronen in die Flaschen passen.

Der Dachstuhl

Von Tauben, Möwen nennt man so den Kot,
den sie hinunterlassen dürfen in der Not.
Doch treffen sie sehr oft das Dach vom Haus.
Dann sieht das einfach nur beschissen aus.

Informationen zum Gedicht: Das Wort beim Wort genommen II (aus UN-Sinniges)

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26.01.2013
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Roland Hass) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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