Mit Facebook die Welt verändern

Ein Gedicht von Michael Jörchel
Schaut auf das Elend dieser Welt
Ein Spruch, ein Text zu jeder Not.
Wir klicken an, was uns gefällt.
Dies ist schon unser täglich Brot.

Teile Dies, lass es uns machen.
Klick auf Jenes, aus Protest.
Denen vergeht schon bald das Lachen.
Das wird ein schönes Meinungsfest.

Wir liken, teilen, posten, trutzen
unseren Frust und Ärger raus.
Und glauben dann, es wird was nutzen.
Doch interessiert es keine Maus.

Ob wir nun tausend Likes erreichen,
uns die Finger blutig schreiben.
Das Elend wird dadurch nicht weichen
es lässt sich damit nicht vermeiden.

Wir glauben stolz, wir sind jetzt wer
wenn wir so manchen Text verfassen.
Revolutionär sein ist nicht schwer
man muss nicht mal das Haus verlassen.

Mit vielen Klicks so glauben wir
können wir die Erde kitten.
Doch glaub ich,
man braucht mehr dafür,
als einmal auf „gefällt mir“ klicken

Wir werden weiter Sprüche klicken.
Viele Texte weiterleiten.
Selbstzufrieden dazu nicken,
und hoffen so auf bessere Zeiten.


© Michael Jörchel

Informationen zum Gedicht: Mit Facebook die Welt verändern

468 mal gelesen
(2 Personen haben das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
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28.12.2015
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Michael Jörchel) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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