Du siehst mich nicht

Ein Gedicht von Martina Anders
Mein Herz ist wieder übervoll,
so voll mit sanfter Liebe.
Und leises Sehnen spielt in Moll,
wie gern ich all dies schriebe:

An dich! Wie oft wollt ichs dir sagen,
doch weiß ich längst, du hörst mich nicht.
So lass ichs sein, will es nicht wagen
und wende ab mein Angesicht.

Wie schön ich sei, erzählst du mir
und doch, du siehst mich nicht!
Dass ich mich stets in dir verlier'!
Bleibst blind im hellsten Licht.

Wohin mit all dem Überfluss
an aufgetauter Zärtlichkeit?
Ich schluck sie selbst mit jedem Kuss,
lass dich von allem stets befreit.

Denn du bleibst taub, verschließt deine Ohren.
Ich weiß, du hörst mich nicht.
Auf unsrer Brücke bin ich verloren,
du merkst nicht, wie sie bricht.

Informationen zum Gedicht: Du siehst mich nicht

652 mal gelesen
(3 Personen haben das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
1
09.02.2016
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige