Vergeben

Ein Gedicht von Maik Krebs
...Vergeben...

Nach vielen Jahren des Suchens, kehrte ich heim, öffnete die Tür und trat ein....
Es war schon spät und Dunkelheit, jene schloss mich ein, trotz der vielen vergangenen Jahre bin ich heute im hohen Alter immer noch allein.

Ich ging in das Zimmer in dem du einst standst, am Fenster blickend..., mit einer Hand an der Wand, die andere Hand lag in der meinen und wir blickten gemeinsam in die Welt hinaus, waren beide noch unerfahren, doch machten das beste für uns daraus.
Wir wollten noch so vieles und doch immer nur eins, ein Leben der Vollendung, geprägt von tiefer Liebe, Zuneigung und Zweisamkeit.

Jetzt in jenem Moment steh ich alleine hier, schaue hinaus durch das Fenster, meine Hand die nach der deinen greift und nie vermag mehr zu verspüren.

Was ist einst geschehen vor so langer Zeit....versuche mich nicht zu besinnen..., habe Angst vor den Gedanken, die ich versuchte über Jahre zu vergessen, doch sie kehren immer wieder in mich ein...

Wir hielten das Glück in unseren Händen, denn jenes Glück war der andere selbst, wir hatten uns auf dieser Welt gefunden, für immer ein Bann geschlossen zwischen uns zwei´n.
Nie sah ich eine Frau so wie Dich, durch dich wurde ich bekehrt und trat von der Dunkelheit in das mich wärmende Licht....

Einst im Regen du gegangen, getanzt du hast mit dem Glück in deinem Leib wolltest mir entgegenkommen, mich in deine Arme schließen deine frohe Botschaft verkünden, warst so glücklich, wie einst das Kind zur Weihnachtszeit.

Einst ein Spross der Liebe in dir entstand, geborgen, behütet jede Sekunde mit schützender Hand.
In dir gedeihte ein neues Leben unser Traum er wurde war, voller Stolz war wohl dein Empfinden an diesem doch so verregnetem Tag.

Ich sah von weiten, dein wunderschönes Lächeln, die Sonne stieg auf, für mich empor, welch Glanz du hast in mich gezaubert, nur du wie keine je zuvor.
Ich winkte dir von weiten schon entgegen, und sah wie glücklich und zufrieden du doch warst.
Du schautest nach rechts und links, doch der eine, er war schneller er konnte nicht mehr nehmen seinen Fuß vom Gas... .
In Bruchteil einer Sekunde mein, hat er mir alles genommen was ich je Liebte, für alle Zeit.

Ich rannte, ließ alles fallen aus meiner Hand....sah dich regungslos auf der Straße liegen, nahm euch hoch in meinen Arm...deine Augen sie waren offen, die Angst sah ich tief in ihnen und meine Tränen vermischten sich mit den deinen, ....wie der endlos fallende Regen.

Meine Hand legte ich auf deine Wange, streichelte zärtlich durch dein Haar bedeckte deinen Mund mit Küssen, konnte es nicht begreifen, wollte es nicht wahr haben, was gerade eben mit uns geschah.

Deine letzten Worte jene verhallen immer noch in mir... es tut mir Leid das ich von dir gehe, denn in mir wächst seit einiger Zeit unser Kind, ich wollte dir diese frohe Botschaft verkünden, und rannte deshalb so geschwind.
Ich wollte es dir schon seit langen sagen, verzeihe mir bitte diesen Entschluss, doch ich wollte auf sicher gehen das es in mir gedeiht und wächst.

Ich wollte dir danken für die schönen Jahre an deiner Seite, für die Liebe und das Glück, wollte dir Schenken ein Kind aus tiefster Liebe zu dir, denn unser Leben es war perfekt.
Ich habe Gefunden, Geliebt und Gelebt...., doch wir beide, das Kind unter meinen Herzen und ich gehen jetzt einen anderen Weg............ .
Ich liebe dich und wir werden immer bei dir sein, schaue Nachts in die Sterne von unserem Fensterlein, denn ich bin der hellste Stern der am Himmel nur für dich, mein Herz möge erscheinen......

Es waren die letzten Worte jene sie an mich richtete, bevor sie ihre Augen für immer schloss, ihre zitternde Hand viel aus der meinen zu Boden hernieder, ein anderer Engel entriss sie mir, nahm sie mit hinfort.

Ich wollte Schreien, doch es gelang mir nicht, hielt sie fest in meinen Armen wollte nicht das ihr beide von mir geht.
Nie kannte ich solch ein Schmerz der mich durchzog, Hass gegenüber dem anderem der mich um unsere gemeinsame Zukunft betrog.

Egal wo ich auch sein mag, du und sie seit stets in meiner Gegenwart, Gedanken an euch zwei sind immer fester Bestandteil meines Seins.
Ich versuchte über viele Jahre auf meinen Reisen zu vergessen, doch es gelang mir so einfach nie, versuchte ihm zu verzeihen, doch nur wie... nur wie....

Jeden Abend, seit vielen Jahren wenn die Sonne steigt hinab, richte ich meinen suchenden Blick in den Sternenhimmel, suche dich den Schein der Nacht,
eine Träne der Erinnerung fällt zu Boden, denn ich weiß ihr seit irgendwo da oben und gebt beide auf mich acht.

Ich sehne mich so sehr nach dir, deine Stimme, nach deinen Händen die ich einst hielt.
Ich vermisse dich und deine Nähe, unser Kind obwohl ich es nie kannte ihr beide fehlt doch so sehr, ich habe euch lieb.

Jeden Morgen den ich erwache, der Gedanke an euch beiden stets inne ruht, mein Leben das ich lebte war seit diesem Ereignis keines mehr, nur tiefer Hass und nie endende Wut. Er nahm mir das was ich je wollte, dich und sie für alle Zeit, doch irgendwann in nicht mehr allzu langer Ferne, werde ich bei euch sein, meine Gedanken sind dann endlich frei.


( Denn ich bin jener Moment, jene Zeile, jedes Wort ©)

MAIK KREBS

Informationen zum Gedicht: Vergeben

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06.06.2014
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