Gleisarbeiten
Ein Gedicht von
L J Miller
Los mit riesen Schritten,
schnell und überhastet,
Gefühlgelenkt und unbedacht
haben wir uns angelacht.
Verlebt die Zeit mit Blick zurück,
die Zukunft stets vor Augen,
ging man heim und konnte es noch gar nicht glauben.
Einer da, der andere hier,
wie lang wird Geduld halten,
wenn jeder Ort ‚Vermissen' schreit,
wie soll da Liebe walten.
Nächte kälter, Tage kurz,
die Uhren laufen schneller
und das was fehlt zu jeder Zeit,
ruht wieder starr im Keller.
Ein Lächeln Warm wie vorm Kamin,
Zwei Tage, die nie reichen,
wenn man wartet fleht und hofft,
dass bald die Zweifel weichen.
Ein Herz voll Fragen
und eins voll mit Angst,
wo werden sie wohl enden.
Was soll der Gedanke,
man wolle sich nicht für den Falschen verschwenden?
Sie brauchen nur eins,
doch das liegt so weit,
Kein Tag wär wohl schöner
als einer zu zweit.
Die Züge am Bahnhof,
sie halten nicht mehr,
und bald fahren alle im Kreise umher.
So reisen wir rum
mit der Liebe im Herz,
kommen nicht an und sind doch
zum Schluss nur ein trauriger Scherz.