Unbefleckt und stubenrein

Ein Gedicht von Klaus Enser-Schlag
So unbefleckt und stubenrein
bis über beide Waden -
Maria mit dem Jesulein
konnt‘ stets in „Unschuld“ baden.

Sie ist und bleibt ein Superstar,
das Vorbild für Millionen,
und schon seit 2 mal 1000 Jahr‘
kann sie als Jungfrau thronen.

Die Kirchenfürsten sind erfreut,
die Kassen klingeln weiter,
drum hat man diese Mär gestreut
Herr Joseph war nur „Zweiter“…

Er ward gehörnt – vom „alten Herrn“ -
ist Ehebruch nicht Sünde?
Trotzdem hat man Maria gern,
oh, heilige Abgründe!

Die Bibel schlägt selbst Brüder Grimm,
Verkaufszahlen belegen:
Ob Mord und Totschlag – ist nicht schlimm,
Gottvater gibt den Segen…

Das meistverkaufte Märchenbuch
erzählt von Krieg und Liebe,
von Hass und manchem bösen Fluch,
verdammt „abnorme“ Triebe…

Vor Gott sind wir ja alle gleich,
ob Hexen oder Heiden,
gepriesen sei das Himmelreich
mit seinen Trauerweiden…

Informationen zum Gedicht: Unbefleckt und stubenrein

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11.07.2016
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